Zwangsräumung

Noch drei Tage bis zur Zwangsräumung. Auf der Seite von Zwangsräumung verhindern gibt es alle Informationen rund um die Blockade. Es wird ein Infotelefon geben, der Ticker läuft über Twitter und in der gesamten Nacht wird im Stadtteilzentrum eine Lange Nacht der Kultur veranstaltet. Es gibt immer mehr Solidaritätserklärungen von vielen Initiativen aus Berlin, aber auch aus Frankfurt und Marburg.

Und hier noch unsere Stellungnahme zum Mobivideo:

Franell und seine Freunde ?

Leider finden wir (*andere zustände ermöglichen) das Mobivideo zum 14. Februar nicht sonderlich gelungen.
Deswegen haben wir einen kurzen Text geschrieben um auf Schwierigkeiten aufmerksam zu machen und zu erklären, warum wir am 14. Februar nicht Franell und seinen Freunden eins auswischen wollen, wie es das Video unterstellt, sondern der kapitalistischen Stadt.

Ein Teil der Kampagne von „Zwangsräumung verhindern“ richtet sich immer gegen die jeweiligen Hauseigentümer*innen. Es ist richtig als Teil der Strategie im konkreten Fall die Hausbesitzenden unter Druck zu setzen, aber es wäre falsch zu glauben,dass vorrangig private Hausbesitzer*innen an steigenden Mieten und Verdrängung schuld wären. Ihnen kommen keine besonders eckelhaften Charaktereigenschaften wie gierig zu sein und gerne sekttrinkend zu, aufgrund derer sie immer wieder die Miete erhöhen, sondern sie verfügen über mehr Kapital, in diesem Fall in Form von Wohnraum.
Damit sind die Interessen der Hausbesitzenden natürlich dem Interesse der Mieter*innen entgegengestellt. Einerseits der strukturelle Zwang, nicht die persönliche Gier, mehr Geld zu machen, andererseits der Wunsch nach bezahlbaren Wohnraum. Deswegen sind steigende Mieten auch eine soziale Frage. Eine Stadt für alle muss also auch gegen die Interessen von Hauseigentümer*innen erkämpft werden, aber nicht indem der Kapitalismus als Charaktereigenschaften von bestimmten Personengruppen wahrgenommen wird. Berlin ist nicht in die Fänge von gierigen Spekulanten geraten, sondern hier wird die Ware Wohnung über einen Markt verteilt. Und auf dem zählt nur die Frage: Kannst du die Wohnung bezahlen oder nicht?
Natürlich finden wir Franell auch nicht sympathisch, aber für uns ist eine radikale Stadtpolitik keine Frage, welcher Lebensstil oder welche Mode/Kneipen/Getränkesorten uns am besten gefallen, sondern der Versuch eine Stadt denkbar zu machen, in der die Menschen ihre Bedürfnisse als Gleiche organisieren. Darauf würden wir sogar mit Sekt anstoßen und manche von uns haben auch lange Nasen.
Und am 14. Februar werden wir hoffentlich mit vielen anderen Menschen die Zwangsräumung in der Lausitzer Straße verhindern !

14.2. // 7 Uhr // Lausitzerstraße 8