Vom 29.11. bis zum 1.12. findet an der Humboldt-Uni unter dem Titel „Eine Erinnerung an die Zukunft“ eine Konferenz im Sinne der Kritischen Theorie statt.
Das Programm gibt es hier: kritischetheorie.org
und hier den Ankündigungstext.
Die spätkapitalistische Gesellschaft zeitigt Gedächtnislosigkeit. Mit dem Vergehen der Vergangenheit verschwindet das Bewusstsein von der Fortdauer des Archaischen in der Moderne. Es waren unter anderem Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Walter Benjamin, die im bürgerlichen Zeitalter die Erfahrung der Kontinuität von Herrschaft, Mythos und Unfreiheit unter veränderten Bedingungen zum Ausdruck brachten. Die Dialektik der Aufklärung, das Potential ihres Umschlages in Barbarei, hat sich in den Verbrechen des 20. Jahrhunderts manifestiert – und doch blieb die Veränderung der Gesellschaft im Ganzen aus. Die Resistenz gegen diese Erfahrung lässt sich im Bewusstsein allein nicht korrigieren. Dieser Mangel könnte durch die Kritik seiner gesellschaftlichen Genese erfahrbar gemacht werden und den blinden Fleck des Subjekts zum bewussten Gegensatz, der Erkenntnis der eigenen gesellschaftlichen Bedingungen, verwandeln. Die Psychoanalyse ist zu solcher Reflexion unverzichtbar.
Im Schwinden der materiellen Basis der Subjekte und der sich ausweitenden Unmöglichkeit ihrer Selbsterhaltung, sowie der Tendenz des Kapitals, die eigenen Voraussetzungen, die Quellen des Reichtums, die lebendige Arbeit wie den Naturstoff, zu vernichten, flüchten sich die Individuen zum Staat, zum Souverän. Im Bestreben nach grundlegender Existenzsicherung geht die Verwaltung des Körpers bis zu seiner Opferung an den Nationalstaat über. Selbsterhaltung in ihren instrumentell-rationalen Formen gleicht sich dem puren Wahnsinn an, weil die Formen, in denen sie sich zu realisieren versucht, selbst erodieren.
Auf dem Weltmarkt werden Frauen, Lesben und Transgender weiterhin doppelt ausgebeutet und stellen einen großen Teil der »working poor«. Unter den Bedingungen postkolonialer Staatlichkeit sind Individuen im Globalen Süden davon verstärkt betroffen. Statt aber zur allgemeinen Emanzipation von Staat und den kapitalistischen Produktionsverhältnissen beigetragen zu haben, wurden feministische Bewegungen in die bestehende Ordnung integriert.
Die Kulturindustrie organisiert die Integration der atomisierten Individuen. Als »Mittel der Fesselung des Bewußtseins« (Theodor W. Adorno) nimmt sie die Subjekte bis in deren letzte Triebregungen eisern in Regie. Der permanente Strom der physischen Reize zementiert den Schein absoluter Gegenwart. Gedächtnis- und wunschlos ist die Geschichte erstarrt. Im Gegensatz dazu ist die Erinnerung an die Zukunft der Versuch, den Erfahrungsgehalt materialistischer und dialektischer Kritik zu entfalten.
Das Programm gibt es hier: kritischetheorie.org
…automn leaves start to fall, Zeit für die Marx-Herbstschule.
Was wird diesmal um den Blattschmuck enttarnt? Das Geld.
Oder anders gesagt: „In unserer 6. Marx-Herbstschule wollen wir uns also der Funktion des Geldes in der kapitalistischen Gesellschaft widmen, wenn man so will, der kapitalistischen Bestimmung des Geldes.“
Nichts wie hin, kostet natürlich 10 Euro und hier gibts alle weiteren Infos: Programm
Im Gedenken an die Opfer des NSU, gegen den institutionellen Rassismus und für eine solidarische Gesellschaft jenseits von Nation und „Rasse“, wird es am 2.November, dem Jahrestag der „Entdeckung“ des NSU und dem Endes seines Mordens, eine Demonstration geben.
Voraussichtliche Demoroute:
Startpunkt: Platz der Luftbrücke Route: Platz der Luftbrücke (LKA) – Mehringdamm – Wilhelmstraße – Leipzigerstr., Bundesrat, Potsdamer Platz, Ebertstr, Brandenbugrer Tor
Weitere Infos in kürze auf http://buendnisgegenrassismus.org/!
Was tun gegen die kapitalistische Stadt? Ums Kotti tanzen.
Hier ist das ganze Programm von Kotti&Co.
Das Fortschreiten der kapitalistischen Verwertungslogik führt mittlerweile europaweit zu steigenden Mieten und Verdrängung.
Das muss nicht so bleiben, get informations here und stay tuned am Samstag!
15.10.2013 // 18.30 Uhr // TU Berlin Raum H-0111
Veranstaltung übers Wohnen im Europa der Krise.
Den Ankündigungstext und weitere Informationen findet ihr hier.
Wir unterstützen den Kampf der Geflüchteten und ihre Forderungen –
10. Oktober // 17:00 Uhr /// von der Vertretung der
Europäischen Kommission am Pariser Platz
Infos hier
Demo zur Unterstützung der Geflüchteten in Hellersdorf – gegen Rassismus, für eine solidarische Gesellschaft!
15 Uhr, Cecilienplatz, U-Bahnhof Kaulsdorf (gemeinsame Anreise um 14:30 Uhr ab S-Bahnhof Frankfurter Alle)
Mehr Infos zur Situation in Hellersdorf hier.
Die Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft laden zu einem Tagesseminar in den Mehringhof, um 11 gehts los: Dass die Kritik der Lohnarbeit unvollständig bleibt, solange sie die vorwiegend Frauen zugewiesene Sphäre der Hausarbeit ausblendet, ist heute so wahr wie in den 1970er Jahren. Weniger leicht zu entscheiden ist dagegen, ob die geschlechtlichen Rollenzuschreibungen für den Kapitalismus unverzichtbar sind oder ob es eine Tendenz im Warentausch gibt, die Geschlechterdifferenz zu nivellieren. Es geht also um das Spannungsverhältnis zwischen realer Abstraktion und der Hartnäckigkeit geschlechtlicher Arbeitsteilung und Abwertung weiblicher Rollen. Hieran hat auch die zunehmende Warenförmigkeit reproduktiver Tätigkeiten nichts Wesentliches geändert, eher im Gegenteil: die verschärfte Konkurrenz unter Lohnabhängigen in der Krise trifft viele Frauen ungleich härter. In der Textauswahl werden unterschiedliche Haltungen zu Hausarbeit eingenommen: An die Stelle ihrer Ablehnung ist eine positive Besetzung von Reproduktion und Commons getreten. Auch darüber soll diskutiert werden. Auf dem Seminar werden folgende Texte diskutiert: Mariarosa Dalla Costa: Die Macht der Frauen und der Umsturz der Gesellschaft, 1972. Silvia Federici: Die Reproduktion der Arbeitskraft im globalen Kapitalismus und die unvollendete feministische Revolution, 2013. Andrea Truman: Die geschrumpfte Familie. Die Transformationen des Privaten in Zeiten von Elterngeld und Minijobs,2013. Autonome Gruppe 1. Mai: Hausarbeit und Kapitalismus, 1993. Vorkenntnisse sind wie immer hilfreich, aber nicht erforderlich. Der Reader ist in den Buchläden oh21, Schwarze Risse und Zur schwankenden Weltkugel erhältlich und wird auf Wunsch in digitaler Version verschickt (Email an: freu.de.kla@gmx.de). Die Teilnahme ist kostenlos.
Am 21.9. wollen die christlichen Fundis mal wieder marschieren. Um sie ihrer Ergebenheit gegenüber der bürgerlichen Kleinfamilie, Zweigeschlechtlichkeit, einer strengen Sexualmoral, Verbot von Homosexualität und „Schicksals”- und Obrigkeitsergebenheit nicht ungestört auf der Straße frönen zu lassen, braucht es Interventionen. Und die kommen bestimmt. Auf der Seite des Bündnisses findet ihr einen Aufruf, Veranstaltungshinweise und aktuelle Infos für den Tag http://no218nofundis.wordpress.com/