Projektraum Hermannstraße 48 (U8, Boddinstr.) // 21. August, Donnerstag // 20 Uhr
Ob „gesunde“ Kinder oder keine, entscheiden wir alleine?! – Diskussion zum Verhältnis von Forderungen für ein Recht auf Abtreibung und gegen vorgeburtliche Auslese
In den 1970ern ging die sogenannte zweite Frauenbewegung unter dem Slogan „Mein Bauch gehört mir“ für ein Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper auf die Straße. Sie forderte eine Abschaffung des § 218, der Abtreibung bis heute kriminalisiert.
Mit Selbstbestimmung argumentieren heute auch Forscher_innen, die sich für die Entwicklung und Verbesserung vorgeburtlicher Diagnoseverfahren einsetzen, die genetische Schäden von
Embryonen früh erkennen und so eine „selbstbestimmte Entscheidung“ für oder gegen ein behindertes Kind ermöglichen sollen. Selbsternannte Lebensschützer verurteilen das als behindertenfeindlich und treten für ein Recht auf Leben ab der Zeugung ein – und damit für ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen. Ihre zentrale Veranstaltung – der „Marsch für das Leben“ – findet jedes Jahr im September in Berlin mit mehreren tausend TeilnehmerInnen statt.
Die aktuellen Gegen-Mobilisierungen beziehen sich wie damals vor allem auf ein körper-liches Selbstbestimmungsrecht und nehmen wenig in den Blick, welche Fallstricke dies in Bezug auf vorgeburtliche Auslese bedeuten kann. Eine feministische Position muss unserer Ansicht nach beides leisten: Für ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch eintreten und gleichzeitig vorgeburtliche Auslese ablehnen. Wie das aussehen könnte, wollen wir mit euch anhand von vorläufigen Thesen auf der Veranstaltung diskutieren.
Anschließend gibt es Infos zu den Aktivitäten gegen den Marsch für das Leben und Limo & Drinks am Tresen.
(Der Raum ist im 2. Hinterhof, 1. Stock, es gibt einen Fahrstuhl)