Nachklapp zum 9. Mai

Kleine Infomappe:
Die Pressemitteilung des Bündnis 9. Mai,
Bilder hier und hier,
eine kleine Presseschau taz, neues deutschland, junge welt, heise, berliner zeitung,
ein Hintergrundartikel und unser
Redebeitrag zu Konservatismus, Verschwörungsideologie und Antifeminismus

Die Teilnehmer_innen des „Sturm auf den Reichstag“ bestehen aus einer Mischung aus Verschwörungstheoretiker_innen der Friedensbewegung, besorgten Reichsbürger_innen und der sogenannten „neuen Rechten“. Ihr Ziel ist es, den Sturz der Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie der momentanen Regierung herbeizuführen, die als korrupte Machthabende nicht die „wirklichen Interessen“ des „deutschen Volkes“ vertreten würden. Stattdessen – so die Annahme des Veranstalters Andreas Meier – ließen sie sich von der Amerikanisierung beeinflussen und wie Marionetten beherrschen.
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Aufruf zum 9. Mai, 14 Uhr, Bundeskanzler*innenamt

9. Mai – nazifrei!
Gegen Rassismus und Nationalismus – für eine solidarische Gesellschaft!
Am 9. Mai wollen Nazis, Hooligans, Pegida-Rassist*innen und Verschwörungsanhänger*innen im Regierungsviertel aufmarschieren. Es wird zu einem „Sturm auf den Reichstag“ aufgerufen, angemeldet sind 50.000 Teilnehmende, Hunderte Rechte kündigen bundesweit ihr Kommen an. Gerade am 9. Mai, dem Tag der Befreiung, wäre ein solcher nationalistischer Aufmarsch ein provokanter Versuch, die hetzerische, rassistische Stimmung und Gewalt der letzten Monate fortzuführen. Die verschiedenen rechten Spektren vereint der Wille, emanzipatorische Ansätze zurückzudrängen und stattdessen ihre reaktionäre Vorstellung von Gesellschaft durchzusetzen. Das werden wir nicht zulassen.
Herbst ohne Ende?
Wir erleben in Deutschland in den letzten Monaten die größten rassistischen und nationalistischen Demonstrationen seit knapp 25 Jahren. Getragen werden sie von den „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa), den „Nein zum Heim“-Initiativen gegen Geflüchtetenunterkünfte oder von der rassistischen Bewegung der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida).
Diese Spektren organisieren sich weitgehend getrennt voneinander, ihre politische Zielrichtung aber ist dieselbe: eine völkische, nationalistische Abschottung Deutschlands, Ausgrenzung und Abwertung all derjenigen, die durchs sozialchauvinistische Raster fallen, und eine Brutalisierung des Rassismus.
Diese reaktionären Bewegungen mobilisieren ihren hausgemachten Rassismus und Nationalismus angesichts globaler Krisen und Kriege. „1 Million Stimmen gegen die Amerikanisierung und Islamisierung des Abendlandes“ – unter diesem Motto steht der rechte Aufmarsch am 9. Mai in Berlin. Er zeigt in aller Offenheit die Beschränktheit ihres Weltbildes: Das Böse, der Feind, kommt von außen und das „deutsche Volk“ muss darunter leiden, verliert seinen Wohlstand und seine Identität.
Dass dieser Wohlstand auf dem Elend der anderen, von Griechenland bis Bangladesch, basiert, wird ebenso verdrängt wie die Tatsache, dass die angebliche abendländische Identität ein Resultat jahrhundertelangen Mordens, Kolonisierens und Versklavens ist.
Wahnsinn als Programm
Diese rechten Bewegungen werden verstärkt durch das Aufkommen von Verschwörungsideologien. Pegida und Co. knüpfen an Strömungen an, die die scheinbare gegenwärtige Alternativlosigkeit infrage stellen, indes aber irrationalen Verschwörungstheorien folgen. Continue reading „Aufruf zum 9. Mai, 14 Uhr, Bundeskanzler*innenamt“

9. Mai – nazifrei! Gegen Rassismus und Nationalismus – für eine offene Gesellschaft

11152355_689792094466323_4466469302302184688_nAm 9. Mai wollen Nazis, Hooligans, Pegida-Rassist*innen und Verschwörungsanhänger*innen vor dem Reichstag aufmarschieren. Es wird zu einem „Sturm auf den Reichstag“ aufgerufen, hunderte Rechte kündigen ihr Kommen an, es wird bundesweit mobilisiert. Gerade am 9. Mai, dem Tag der Befreiung, wäre ein solcher nationalistischer Aufmarsch ein provokanter Versuch, die rassistische Stimmung und Gewalt der letzten Monate fortzuführen. Die verschiedenen rechten Spektren vereint ihr Wille, emanzipatorische Ansätze zurückzudrängen und stattdessen ihre reaktionäre Vorstellung von Gesellschaft durch zu setzen. Das werden wir nicht zulassen. Wir werden uns dem reaktionären Aufmarsch am 9. Mai konsequent entgegenstellen!
Achtet auf aktuelle Informationen.
fb-event: https://www.facebook.com/events/752148204903286/

9. Mai – nazifrei !

9. Mai, 14 Uhr, Bundeskanzler*innenamt
Kundgebung gegen den reaktionären Aufmarsch „Gemeinsam für Deutschland“.
Aufruf: http://aze.blogsport.eu/archives/1222
weitere Infos: https://linksunten.indymedia.org/de/node/141712
 

Aktionen gegen die Festung Europa

Mit Wut und Trauer - Festung Europa abschaffen !Seit dem jüngsten Massensterben im Mittelmeer verstärken sich Aktionen und Proteste gegen das europäische Grenz- und Migrationsregime. Auch in Berlin kam und kommt es zu Kundgebungen und Interventionen. Am 21. April versammelten sich bis zu 250 Menschen zu einer Gedenkkundgebung vor dem Haus der Europäischen Kommission. Ebenso viele störten am gleichen Abend eine Veranstaltung des Leiters des operativen Bereichs, Rösler, von Frontex. Frontex ist mitverantwortlich für die tausenden Toten. Rösler schlug die Trauer und Wut entgegen, die seine Tätigkeit bei Frontex verursacht. Beworfen mit roter Farbe und Marmelade konnte er nur durch einen vehementem Polizeieinsatz zu seinem Veranstaltungsort gelangen.
Die Proteste setzen sich fort, diesen Freitag wird es vormittags einen antirassistischen Schulstreik geben und ab 15 Uhr eine weitere Kundgebung vor der Europäischen Kommission.
Gegen die Festung Europa – für grenzenlose Bewegungsfreiheit und ein Ende des Sterbens im Mittelmeer !

Mahnwache gegen die Verschärfung des Aufenthaltsgesetzes

Keine Verschärfung des Aufenthaltsgesetzes! Mahnwache 10. – 17. April 2015 Pariser Platz täglich 14-19 Uhr
Nach der Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten-Regelung im Herbst 2014 wird jetzt eine weitere Verschärfung des Aufenthaltsrecht geplant, welche fast jede_n Asylsuchende_n automatisch zum/ zur Gesetzes- brecher_in macht. Während sich die Regierung mit großen Worten von den rassistischen Pegida Demonstrationen distanziert, kommt sie mit diesem Gesetzentwurf einigen der Forderungen von Pegida entgegen. Abschiebungen sollen in Zukunft schneller und konsequenter durchgeführt werden, unter anderem durch eine massive Ausweitung der Abschiebehaft. Zusätzlich können Einreise- und Aufenthalts- verboten deutlich häufiger verhängt werden. Insbesondere Geduldete und Geflüchtete im Dublinverfahren sind von diesem Verschärfungen betroffen.
Wir wenden uns gegen den Gesetzentwurf, der im Juni 2015 in Kraft treten soll. Mit unserer Mahnwache wollen wir das Thema sichtbarer machen. Diese Gesetzesverschärfung bedarf mehr als einer Demo. Durch tägliche Präsenz, Workshops, kulturelle Beiträge und Infos für Passant_innen wollen wir deutlich machen, dass diese Gesetzes- verschärfung das Leben vieler Geflüchteter deutlich erschwert!
Damit unsere Aktion erfolgreich wird, brauchen wir eure Unterstützung! Kommt vorbei! Übernehmt Schichten, bietet Workshops an, macht ein Konzert, spielt Theater, usw.!
NEIN zum neuen Gesetzentwurf der Bundesregierung „zur Neubestimmung des Bleiberechts und der Aufenthaltsbeendigung“! Flucht ist kein Verbrechen! Für ein solidarisches Miteinander statt Ausgrenzung!
Informationen zur Mahnwache und ein genaues Programm gibt es bald unter: corasol.blogsport.de
Wenn ihr etwas zum Programm beisteuern wollt, meldet euch unter: corasol@web.de
Genauere Informationen zum Gesetz und zur Aktionswoche: https://www.asylrechtsverschaerfung-stoppen.de/.

Zurück in den 90ern?

Erneut soll das Asylgesetz verschärft werden, um Geflüchtete noch besser kriminalisieren, inhaftieren und abschieben zu können. Während der bundesweiten antirassistischen Aktionswoche gegen die geplante Asylrechtsverschärfung möchten wir den Blick zurück werfen auf die Hintergründe und Kontexte der Abschaffung des Grundrechts auf Asyl zu Beginn der 90er Jahre.
Dabei soll an diesem Abend der Fokus auf das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen 1992 gelegt werden. Hierfür berichtet ein beteiligter antifaschistischer Aktivist aus Rostock von seinen Eindrücken der damaligen Situation und wie in der linken Szene darauf reagiert wurde.
Angesichts von Pegida, rassistischen Mobilisierungen gegen Unterkünfte von Geflüchteten und der geplanten Asylrechtsverschärfung stellt sich die Frage, welche Lehren wir aus 1992 für unsere politische Arbeit ziehen können.
Zeit: Donnerstag 16.4., 19 Uhr
Ort: Projektraum, Hermannstraße 48, 2. Hinterhof (U8 Boddinstr.)
Per Aufzug erreichbar
Die Veranstaltung geht bis ca. 21:30 Uhr und ist rauchfrei. Anschließend
Tresen mit Cocktails, Bier und Limo.

Tresen: Über Verschwörungsideologien und die nationalistische Demo am 8. Mai

19.3. „Nationale Revolution am 8. Mai?“
Info– und Diskussionsveranstaltung über Verschwörungsideologien und die Hintergründe der geplanten nationalistischen Demo am 8. Mai
Verschwörungstheorien werden gemeinhin als absurd und skuril abgetan und verharmlost. Sie gehören nicht zum klassischen Feld emanzipatorischer Interventionen. Linker Politik in Berlin fehlt bislang weitgehend ein Zugang zu den diversen theoretischen und praktischen Zusammenhängen von Reaktionären, Nazis, Friedensbewegten und Verschwörungstheoretiker*innen. Der nächste Anlass steht aber schon vor der Tür: Am 8. Mai soll in Berlin unter dem Motto „1 Millionen Stimmen gegen die Islamisierung und Amerikanisierung des Abendlandes“ eine riesige nationalistische Demonstration stattfinden, tausende Reichsbürger*innen, Verschwörungsleute und Nazis kündigen sich an. Wir werden in unserer Veranstaltung die Hintergründe dieses Aufmarschs beleuchten und uns mit Verschwörungstheorien auseinandersetzen. Was bedeuten Verschwörungsideologien politisch? Was sind die Verbindungen zu reaktionären Bewegungen wie Pegida? Warum haben Verschwörungsideologien eine so starke nationalistische, rassistische und antisemitische Komponente und inwiefern sind sie eine reale Gefahr? Zuletzt wollen wir schauen, welche Interventionsmöglichkeiten für emanzipatorische Linke bestehen um der nationalistischen Großmobilisierung zum 8. Mai entgegenzutreten.
Die Veranstaltung ist per Fahrstuhl zu erreichen und rauchfrei. Danach darf zu Cocktails, Bier und Brause wieder geraucht werden. Der Tresen ist bis ca. 1 Uhr offen.
Donnerstag 19.3. // 19 Uhr // Projektraum, Hermannstraße 48 (U-Bahnhof Boddinstr.)

No Bärgida – Gegendemos, Interventionen, Beobachtung

BägidabannerMontags, Washingtonplatz, 18 Uhr: Nazis nicht ungestört durch Berlin laufen lassen!
Seit dem 5. Januar 2015 demonstrieren in Berlin unter dem Label Bärgida Menschen mit völkischen und nationalsozialistischen Einstellungen und tragen antimuslimischen Rassismus auf die Straße. Im Anschluss an Pegida versuchte der Patrioten e.V., eine Organisierung verschiedener rechter (Splitter)Gruppen, die starken rechten Mobilisierungen zu nutzen und in Berlin das möglich zu machen, was lange nicht ging: Nazis gehört die Straße. Ihr Erfolg ist mäßig. Während die ersten Versuche am 5. und 12. Januar von Tausenden Gegendemonstrant*innen weitgehend blockiert wurden, laufen sie seither unblockiert vom Hauptbahhof zum Kanzler*innenamt und zurück. Ihre Teilnehmer*innenzahl schwankt zwischen 200 und 400 Personen. Continue reading „No Bärgida – Gegendemos, Interventionen, Beobachtung“