Diskussion am 25. Januar 2017 um 19 Uhr im Mehringhof (Versammlungsraum).
Der Aufstieg der AfD und die verstärkte Mobilisierungsfähigkeit rechter Bündnisse verlangen nach einer Analyse der geteilten Ideologie und Themenfelder und machen eine breite Diskussion über praktische und theoretische Grundlagen antifaschistischer Politiken notwendig.
Bei der Veranstaltung wollen wir Antifeminismus als Bindeglied rechter und reaktionärer Bündnisse in den Blick nehmen. Reaktionäre und rechte Kräfte vereinen sich in einer Glorifizierung der heterosexuellen Familie und der Diffamierung feministischer Forderungen und Errungenschaften – und es werden Zusammenschlüsse zwischen Einzelpersonen und Gruppen möglich, die noch vor wenigen Jahren politisch undenkbar gewesen wären: Mitglieder der (Frei-)Kirchen, der AfD und CDU/CSU sowie rechten „Bürgergruppen“, LebensschützerInnen, politische Kräften des Konservatismus und der Neuen Rechten und „Männerrechtlern“, vereinen sich bedenkenlos unter dem Banner des Antifeminismus. Diesen antifeministischen Tendenzen gilt es in der antifaschistischen Theorie und Praxis eine eigenständige Analyse entgegenzustellen.
Referentin Lucy Power wird anhand der vier Themen Erziehung, Reproduktive Rechte, Gender-Mainstreaming und Wissenschaft & Forschung antifeministische Positionen neurechter Bewegungen darstellen. Im Anschluss wollen wir konkret über antifaschistische und feministische (Re-)Aktionen sprechen.
Diskussion am 25. Januar 2017 um 19 Uhr im Mehringhof (Versammlungsraum).
Der Aufstieg der AfD und die verstärkte Mobilisierungsfähigkeit rechter Bündnisse verlangen nach einer Analyse der geteilten Ideologie und Themenfelder und machen eine breite Diskussion über praktische und theoretische Grundlagen antifaschistischer Politiken notwendig.
Bei der Veranstaltung wollen wir Antifeminismus als Bindeglied rechter und reaktionärer Bündnisse in den Blick nehmen. Reaktionäre und rechte Kräfte vereinen sich in einer Glorifizierung der heterosexuellen Familie und der Diffamierung feministischer Forderungen und Errungenschaften – und es werden Zusammenschlüsse zwischen Einzelpersonen und Gruppen möglich, die noch vor wenigen Jahren politisch undenkbar gewesen wären: Mitglieder der (Frei-)Kirchen, der AfD und CDU/CSU sowie rechten „Bürgergruppen“, LebensschützerInnen, politische Kräften des Konservatismus und der Neuen Rechten und „Männerrechtlern“, vereinen sich bedenkenlos unter dem Banner des Antifeminismus. Diesen antifeministischen Tendenzen gilt es in der antifaschistischen Theorie und Praxis eine eigenständige Analyse entgegenzustellen.
Referentin Lucy Power wird anhand der vier Themen Erziehung, Reproduktive Rechte, Gender-Mainstreaming und Wissenschaft & Forschung antifeministische Positionen neurechter Bewegungen darstellen. Im Anschluss wollen wir konkret über antifaschistische und feministische (Re-)Aktionen sprechen.
Unsere Reaktionen auf antifeministische Politik und Populismus dürfen sich nicht auf den Kampf um den Status Quo beschränken!
In der Dezemberausgabe der Analyse und Kritik (ak) haben wir einen Artikel über Strategien gegen antifeministische Hetze und Bündnisse veröffentlicht. In dem Artikel beziehen wir uns auf die „Demo für alle“, als einen konkreten antifeministischen Zusammenschluss unterschiedlicher Organisationen und Einzelpersonen, mit bis zu 5000 Teilnehmenden in Stuttgart und zuletzt 1000 in Wiesbaden. Vier Aspekte einer emanzipatorischen Politik in Reaktion auf Antifeminist*innen haben wir in dem Artikel heraus gearbeitet und fassen sie euch hier zusammen (für den ausführlichen Artikel werft einen Blick in die Printausgabe der AK).
1.) Die antifaschistische Linke verteidigt beim Thema Antifeminismus derzeit in erster Linie den Status Quo.
Aber eine offensive Position ist nötig und möglich. Hierfür sollten Linke erstens den Status Quo als sexistischen, homo- und transphoben Normalzustand entlarven; mit dem queeren und feministischen Paradies, als das er von den rechten Zombies beweint wird, hat dieser Normalzustand nicht viel zu tun.
2.) Es gilt, anzuerkennen, dass eine Auseinandersetzung mit Reproduktion nicht nur deshalb notwendig ist, weil rechte Gruppen versuchen dieses Thema zu besetzen.
Frauen, queere Menschen und Menschen mit Behinderungen führen seit langem politische Kämpfe um Elternschaft, Sexualität und andere soziale Formen der Reproduktion; sie sind Teil der patriarchalen und kapitalistischen Gesellschaftsverhältnisse. In Zeiten neoliberalen Selbstoptimierungszwangs ist es diese Arbeit an einem Selbst, die eine eigene Verwertbarkeit gefährdet. Es ist somit auch unsere Aufgabe Zusammenhänge aufzubauen, die uns die Sicherheit geben das zu tun und zu sein, was die patriarchale Gesellschaft verunsichern würde.
3.) Ein ehrlicher Blick auf eigene Zusammenhänge zeigt auch, dass eine Auseinandersetzung mit eigenen Männlichkeiten und der Kompliz_innenschaft mit der patriarchalen Welt eine Kritik von Antifeminismus begleiten muss.
In Zeiten neoliberalen Selbstoptimierungszwangs ist es diese Arbeit an einem Selbst, die eine eigene Verwertbarkeit gefährdet. Es ist somit auch unsere Aufgabe Zusammenhänge aufzubauen, die uns die Sicherheit geben das zu tun und zu sein, was die patriarchale Gesellschaft verunsichern würde.
4.) Der reaktionären Hetze gilt es unseren Dank für bisher geführten feministischen Kämpfe entgegen zu setzen – und aus ihnen zu schöpfen.
Zu einer linken feministischen Praxis gehört es, die Geschichte feministischer Kämpfe zu kennen und zu reflektieren. In der Frauen*bewegung ein umfangreiches feministisches Wissen um politische Ökonomie, das es auszugraben gilt. Außerdem haben sich in den vergangenen Jahrzehnten Feminist_innen immer wieder mit Leerstellen in der eigenen Bewegung auseinandergesetzt. Der Blick auf feministische Geschichte hilft dabei, aus diesen Fehlern zu lernen. Exemplarisch dafür steht die Ignoranz gegenüber Schwarzen Aktivistinnen und Aktivistinnen mit Behinderung, das Festhalten an biologistischen Irrwegen und die damit einhergehende Unsichtbarkeit von Transpersonen und intersexuellen Menschen.
Gegen Antifeminismus als Hindernis auf dem Weg zur Emanzipation hilft nur der schrittweise (Wieder-)Aufbau einer originär feministischen Politik!
Faschos verpisst euch!
Gemeinsam gegen rechte Hetze & Gewalt
Freitag 16.12. / 18 Uhr / Hermannplatz
(english below)
In der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember gab es Neukölln mindestens
drei Angriffe von Faschist*innen: Auf das linke Kollektivkaffee
k-fetisch wurde ein Brandanschlag verübt; der Buchladen Leporello, in
dem 10 Tage zuvor eine AfD-kritische Veranstaltung stattfand, wurde mit
Pflastersteinen attackiert; die Privatwohnung eines linken Aktivisten
wurde mit Steinen und Farbe angegriffen.
Zumindest beim Brandanschlag auf das k-fetisch nahmen die Täter*innen
die Gefährdung von Menschenleben billigend in Kauf, da sich das
k-fetisch in einem voll besetztem Wohnhaus befindet. Diese Angriffe sind
nicht die Ersten und werden nicht die Letzten gewesen sein: auf der
Facebook-Seite der Nazi-Gruppe „Freie Kräfte Neukölln“ wurde eine Grafik
mit linken Orten und eine weitere Grafik mit Geflüchteten-Unterkünften
veröffentlicht, die als mögliche Anschlagsziele in Frage kommen sollen.
Ermutigt durch die rechte Hetze in Deutschland und den erstarkenden
Nationalismus in Europa, ungehindert durch die Behörden und mit der
Erfahrung von über 100 Brandanschlägen auf Geflüchteten-Unterkünfte in
den letzten zwei Jahren, sehen sich die Nazis in der Offensive. Dies
begünstigt ein gesellschaftliches Klima, in dem Menschen, die nicht ins
reaktionäre Weltbild passen, vermehrt Angriffen auf offener Straße
ausgesetzt sind.
Das werden wir nicht unbeantwortet lassen – unsere Solidarität gegen
eure Hetze! Faschos verpisst euch!
Kommt zur Demo am Freitag den 16.12., 18 Uhr, Hermannplatz.
—– english —–
Fascists, fuck off!
Together against right-wing agitation and violence!
On the night between the 11th and 12th of November there were at least
three assaults by fascists in Neukolln: an arson attack against the
left-wing café collective k-fetisch; an attack with stones against the
Leporello bookstore, which hosted a meeting against the Afd 10 days ago;
an attack with stones and spray-paint against the apartment of a
left-wing activist.
At least in the case of the arson attack on k-fetisch, the perpetrators
were willing to risk endangering human lives as the café is located on
the ground floor of a fully occupied residential house.
These attacks are not the first and they will not be the last: the
facebook page of the Nazi group „Freie Kräfte Neukölln“ (Free Forces
Neukolln) recently published two graphs, one with left-wing locations
and another with shelters for refugees, to be treated as potential
targets.
Encouraged by the right-wing agitation in Germany and growing
nationalism in Europe, unhindered by the authorities and using the
experience of 100 arson attacks against refugee shelters in the last two
years, the Nazis are on the offensive. This facilitates a social
atmosphere in which people who do not fit into a reactionary worldview
are increasingly exposed to open attacks.
We will not leave this unanswered – our solidarity should stand against
their agitation.
Fascists, fuck off!
Come to the demonstration on Friday the 16th of December, 18.00 at
Hermannplatz.
Zwangsräumung verhindern!
Dienstag, 20.12.16 / 6:30 Uhr
Skalitzer Straße 64, 10997 Berlin Kreuzberg
Der erste Zwangsräumungsversuch der Wohnung von Tom in Kreuzberg konnte erfolgreich blockiert werden. Mehr als 100 Leute versammelten sich in Solidarität vor dem Haus, die Gerichtsvollzieherin traute sich nicht in die Wohnung. Sie rief die Polizei und diese rückte aber auch wieder ab. Die Zwangsräumung war erfolgreich verhindert.
Nun gibt es, wie zu erwarten, den nächsten Räumungstermin. In anderen Fällen konnte die Zwischenzeit gut genutzt werden um die Räumung auch längerfristiger abzuwenden. Wir gehen aber derzeit davon aus, dass es zum zweiten Räumungsversuch kommen wird.
Es ist besonders unmenschlich kurz vor Weihnachten und im tiefsten Winter Menschen auf die Straße zu setzen. Die brutale Zwangsräumung wird nur durchgesetzt, damit der Vermieter die Wohnung anschließend teurer vermieten kann.
Aber wir werden uns auch dem zweiten Versuch solidarisch entgegenstellen und unseren Protest gegen Verdrängung sichtbar machen. Wir wollen, dass Wohnungen keine Ware mehr sind und die steigenden Mieten in Berlin gestoppt werden.
Die Räumung ist auf 7:00 angesetzt, es ist wichtig schon davor zur Wohnung zu kommen. Tom bleibt – Zwangsräumung verhindern!
Leider müssen wir diese Veranstaltung absagen. Über einen Ersatztermin halten wir euch auf dem Laufenden.
Am 24. November wollen wir mit euch diskutieren, wie ein Erinnern ohne Zeitzeug*innen aussehen kann, um 19.30 Uhr im Laika, Emserstraße 131. Die Veranstaltung findet im Rahmen der diesjährigen Gedenkkundgebung zum 9. November statt.
Im Vortrag wird es um die Rolle und Bedeutung von Zeitzeug*innen der nationalsozialistischen Verbrechen in der historisch-politischen Bildung und anti-nationalsozialistischen, emanzipatorischen Erinnerungsarbeit gehen. Folgende Fragen werden dabei leitend sein: Wer genau ist eigentlich Zeitzeug*in, für wen wird der Begriff in Anspruch genommen? Was impliziert der Begriff, welche Erwartungen sind mit ihm verbunden und worin liegen Chancen im Kontakt mit Zeitzeug*innen? Was ändert sich mit dem Sterben der Zeitzeug*innen, also dem Übergang von kommunikativen zu kulturellen Gedächtnisformationen bezüglich der NS-Verbrechen? Und wie werden Bildung und Erinnerungsarbeit ohne Zeitzeug*innen gestaltet bzw. wie könnten sie gestaltet werden?
Erinnern ohne Zeitzeug*innen
Donnerstag, 24. November 2016, 19.30 Uhr
Laika, Emserstraße 131
Leider müssen wir diese Veranstaltung absagen. Wir halten euch über einen Ersatztermin auf dem Laufenden.
Am 24. November wollen wir mit euch diskutieren, wie ein Erinnern ohne Zeitzeug*innen aussehen kann, um 19.30 Uhr im Laika, Emserstraße 131. Die Veranstaltung findet im Rahmen der diesjährigen Gedenkkundgebung zum 9. November statt.
Im Vortrag wird es um die Rolle und Bedeutung von Zeitzeug*innen der nationalsozialistischen Verbrechen in der historisch-politischen Bildung und anti-nationalsozialistischen, emanzipatorischen Erinnerungsarbeit gehen. Folgende Fragen werden dabei leitend sein: Wer genau ist eigentlich Zeitzeug*in, für wen wird der Begriff in Anspruch genommen? Was impliziert der Begriff, welche Erwartungen sind mit ihm verbunden und worin liegen Chancen im Kontakt mit Zeitzeug*innen? Was ändert sich mit dem Sterben der Zeitzeug*innen, also dem Übergang von kommunikativen zu kulturellen Gedächtnisformationen bezüglich der NS-Verbrechen? Und wie werden Bildung und Erinnerungsarbeit ohne Zeitzeug*innen gestaltet bzw. wie könnten sie gestaltet werden?
Erinnern ohne Zeitzeug*innen
Donnerstag, 24. November 2016, 19.30 Uhr
Laika, Emserstraße 131
“ Rebellische Nachbarn – Solidarische Kieze – Stadt von Unten“ am 19.11. um 16.30 Uhr am Herrfurthplatz (Nahe U-Boddinstraße)
http://nk44.blogsport.de/2016/10/19/raeumungsprozess-gegen-friedel54/
„Erinnern heisst handeln” (Esther Bejarano, Auschwitz-Komitee)
„Aus der Erfahrung unseres Lebens sagen wir: Nie mehr schweigen, wegsehen, wie und wo auch immer Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Auslaenderfeindlichkeit hervortreten!“ Dies haben uns die überlebenden Opfer des Nazismus und lebenslange Kämpfer*innen immer wieder aufgetragen, sie haben uns begleitet, unterstützt und ermutigt. Sie haben uns erklärt, was es bedeutet, als Flüchtling leben zu müssen, was es bedeutet, nicht mehr als Mensch betrachtet zu werden. Aber sie haben uns auch nahegebracht, wie wichtig Solidarität und Widerstand sind. Wir werden unsere Kämpfe bald ohne sie führen und eigene Worte und Wege finden müssen. Nichts ist zu vergleichen mit der unmittelbaren Authentizität und Überzeugungskraft der Überlebenden. Der Friedensnobelpreisträger und Holocaust-Überlebende Elie Wiesel sagte kurz vor seinem Tod, wer Zeitzeugen zuhört, der werde selbst zu einem. Ob dies funktioniert, liegt an uns.
Dem Gedenken an die deutschen NS-Verbrechen, an die Opfer des Faschismus und dem Vermächtnis des antifaschistischen Widerstands auch weiterhin Gehör zu verschaffen sowie Konsequenzen daraus einzufordern, bleibt die wichtigste Aufgabe für alle Antifaschist*innen.
In diesem Sinne hoffen wir, möglichst viele von Euch auf der Gedenkkundgebung mit anschließender antifaschistischer Demonstration in Moabit zu sehen: Am 9. November 2016 um 17 Uhr am Mahnmal in der Levetzowstraße!