Vorwurf: Feminismus

Im letzten Jahr wurden Aktivist*innen, die gegen den fundamentalistischen „Marsch für das Leben“ und für reproduktive Rechte von Schwangeren protestierten, von der Polizei gekesselt. Nun werden den Menschen verschiedene Vorwürfe gemacht und sie werden angeklagt. Wir veröffentlichen hier das Statement einer Aktivistin vor Gericht.

Feminism is not a crime

Wir stehen vor Gericht, weil unsere Proteste kriminalisiert werden. Weil das, wofür wir kämpfen müssen und das, woran wir glauben wollen, tagtäglich all unseren Mut abverlangt und uns auf die Straße zwingt.

Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen

Ich stehe vor Gericht, weil ich nicht hinnehmen will, dass Schwangerschaftsabbrüche noch länger tabuisiert und illegalisiert werden. Und weil ich mit dieser Überzeugung auf die Straße gegangen bin. Seit 149 Jahren schon stellen sich Generationen von Feminist*innen entschieden und lautstark gegen die staatliche Aberkennung der Selbstbestimmung über den eigenen Körper – gegen Gesetze, die ihren Ursprung im Deutschen Kaiserreich und in der Nazizeit haben. Und noch heute, im Jahr 2020 gilt in Deutschland: Schwangerschaftsabbrüche werden kriminalisiert, Betroffene und Ärzt*innen werden stigmatisiert.

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Soli-Tresen für What the Fuck!

What the fuck! Mein Bauch gehört Bier

 

 

Femnismus bleibt Handarbeit: Um die Kosten für die Proteste gegen den „Marsch für das Leben“ zu decken, laden wir euch zu einem kleinen, unchristlichen WINTERtresen mit Glühwein und Soli-Cocktails ein. Damit wir auch nächsten September den Fundis ihren Marsch vermiesen können!

14. Dezember 2018, ab 20 Uhr
im subversiv in der Brunnenstraße 7 (U Rosenthaler Platz)

Kein Fußbreit den Antifeminist*innen!

AnonMoos, toa267, cc

Diskussion am 25. Januar 2017 um 19 Uhr im Mehringhof (Versammlungsraum).

Der Aufstieg der AfD und die verstärkte Mobilisierungsfähigkeit rechter Bündnisse verlangen nach einer Analyse der geteilten Ideologie und Themenfelder und machen eine breite Diskussion über praktische und theoretische Grundlagen antifaschistischer Politiken notwendig.
Bei der Veranstaltung wollen wir Antifeminismus als Bindeglied rechter und reaktionärer Bündnisse in den Blick nehmen. Reaktionäre und rechte Kräfte vereinen sich in einer Glorifizierung der heterosexuellen Familie und der Diffamierung feministischer Forderungen und Errungenschaften – und es werden Zusammenschlüsse zwischen Einzelpersonen und Gruppen möglich, die noch vor wenigen Jahren politisch undenkbar gewesen wären: Mitglieder der (Frei-)Kirchen, der AfD und CDU/CSU sowie rechten „Bürgergruppen“, LebensschützerInnen, politische Kräften des Konservatismus und der Neuen Rechten und „Männerrechtlern“,  vereinen sich bedenkenlos unter dem Banner des Antifeminismus. Diesen antifeministischen Tendenzen gilt es in der antifaschistischen Theorie und Praxis eine eigenständige Analyse entgegenzustellen.

Referentin Lucy Power wird anhand der vier Themen Erziehung, Reproduktive Rechte, Gender-Mainstreaming und Wissenschaft & Forschung antifeministische Positionen neurechter Bewegungen darstellen. Im Anschluss wollen wir konkret über antifaschistische und feministische (Re-)Aktionen sprechen.

Kein Fußbreit den Antifeminist*innen!

AnonMoos, toa267, cc

Diskussion am 25. Januar 2017 um 19 Uhr im Mehringhof (Versammlungsraum).

Der Aufstieg der AfD und die verstärkte Mobilisierungsfähigkeit rechter Bündnisse verlangen nach einer Analyse der geteilten Ideologie und Themenfelder und machen eine breite Diskussion über praktische und theoretische Grundlagen antifaschistischer Politiken notwendig.
Bei der Veranstaltung wollen wir Antifeminismus als Bindeglied rechter und reaktionärer Bündnisse in den Blick nehmen. Reaktionäre und rechte Kräfte vereinen sich in einer Glorifizierung der heterosexuellen Familie und der Diffamierung feministischer Forderungen und Errungenschaften – und es werden Zusammenschlüsse zwischen Einzelpersonen und Gruppen möglich, die noch vor wenigen Jahren politisch undenkbar gewesen wären: Mitglieder der (Frei-)Kirchen, der AfD und CDU/CSU sowie rechten „Bürgergruppen“, LebensschützerInnen, politische Kräften des Konservatismus und der Neuen Rechten und „Männerrechtlern“,  vereinen sich bedenkenlos unter dem Banner des Antifeminismus. Diesen antifeministischen Tendenzen gilt es in der antifaschistischen Theorie und Praxis eine eigenständige Analyse entgegenzustellen.

Referentin Lucy Power wird anhand der vier Themen Erziehung, Reproduktive Rechte, Gender-Mainstreaming und Wissenschaft & Forschung antifeministische Positionen neurechter Bewegungen darstellen. Im Anschluss wollen wir konkret über antifaschistische und feministische (Re-)Aktionen sprechen.

Nicht nur Kampf um den Status Quo – zum aktuellen Antifeminismus

analyse & kritikUnsere Reaktionen auf antifeministische Politik und Populismus dürfen sich nicht auf den Kampf um den Status Quo beschränken!
In der Dezemberausgabe der Analyse und Kritik (ak) haben wir einen Artikel über Strategien gegen antifeministische Hetze und Bündnisse veröffentlicht. In dem Artikel beziehen wir uns auf die „Demo für alle“, als einen konkreten antifeministischen Zusammenschluss unterschiedlicher Organisationen und Einzelpersonen, mit bis zu 5000 Teilnehmenden in Stuttgart und zuletzt 1000 in Wiesbaden. Vier Aspekte einer emanzipatorischen Politik in Reaktion auf Antifeminist*innen haben wir in dem Artikel heraus gearbeitet und fassen sie euch hier zusammen (für den ausführlichen Artikel werft einen Blick in die Printausgabe der AK).
1.) Die antifaschistische Linke verteidigt beim Thema Antifeminismus derzeit in erster Linie den Status Quo.
Aber eine offensive Position ist nötig und möglich. Hierfür sollten Linke erstens den Status Quo als sexistischen, homo- und transphoben Normalzustand entlarven; mit dem queeren und feministischen Paradies, als das er von den rechten Zombies beweint wird, hat dieser Normalzustand nicht viel zu tun.
2.) Es gilt, anzuerkennen, dass eine Auseinandersetzung mit Reproduktion nicht nur deshalb notwendig ist, weil rechte Gruppen versuchen dieses Thema zu besetzen.
Frauen, queere Menschen und Menschen mit Behinderungen führen seit langem politische Kämpfe um Elternschaft, Sexualität und andere soziale Formen der Reproduktion; sie sind Teil der patriarchalen und kapitalistischen Gesellschaftsverhältnisse. In Zeiten neoliberalen Selbstoptimierungszwangs ist es diese Arbeit an einem Selbst, die eine eigene Verwertbarkeit gefährdet. Es ist somit auch unsere Aufgabe Zusammenhänge aufzubauen, die uns die Sicherheit geben das zu tun und zu sein, was die patriarchale Gesellschaft verunsichern würde.
3.) Ein ehrlicher Blick auf eigene Zusammenhänge zeigt auch, dass eine Auseinandersetzung mit eigenen Männlichkeiten und der Kompliz_innenschaft mit der patriarchalen Welt eine Kritik von Antifeminismus begleiten muss.
In Zeiten neoliberalen Selbstoptimierungszwangs ist es diese Arbeit an einem Selbst, die eine eigene Verwertbarkeit gefährdet. Es ist somit auch unsere Aufgabe Zusammenhänge aufzubauen, die uns die Sicherheit geben das zu tun und zu sein, was die patriarchale Gesellschaft verunsichern würde.
4.) Der reaktionären Hetze gilt es unseren Dank für bisher geführten feministischen Kämpfe entgegen zu setzen – und aus ihnen zu schöpfen.
Zu einer linken feministischen Praxis gehört es, die Geschichte feministischer Kämpfe zu kennen und zu reflektieren. In der Frauen*bewegung ein umfangreiches feministisches Wissen um politische Ökonomie, das es auszugraben gilt. Außerdem haben sich in den vergangenen Jahrzehnten Feminist_innen immer wieder mit Leerstellen in der eigenen Bewegung auseinandergesetzt. Der Blick auf feministische Geschichte hilft dabei, aus diesen Fehlern zu lernen. Exemplarisch dafür steht die Ignoranz gegenüber Schwarzen Aktivistinnen und Aktivistinnen mit Behinderung, das Festhalten an biologistischen Irrwegen und die damit einhergehende Unsichtbarkeit von Transpersonen und intersexuellen Menschen.
Gegen Antifeminismus als Hindernis auf dem Weg zur Emanzipation hilft nur der schrittweise (Wieder-)Aufbau einer originär feministischen Politik!