Am 21.9. wollen die christlichen Fundis mal wieder marschieren. Um sie ihrer Ergebenheit gegenüber der bürgerlichen Kleinfamilie, Zweigeschlechtlichkeit, einer strengen Sexualmoral, Verbot von Homosexualität und „Schicksals”- und Obrigkeitsergebenheit nicht ungestört auf der Straße frönen zu lassen, braucht es Interventionen. Und die kommen bestimmt. Auf der Seite des Bündnisses findet ihr einen Aufruf, Veranstaltungshinweise und aktuelle Infos für den Tag http://no218nofundis.wordpress.com/
In der inhaltlichen Auseinandersetzung in Hinblick auf die Proteste gegen den christlich-fundamentalistischen sogenannten „Marsch für das Leben“ am 21.9. organisiert die EAG eine Veranstaltungsreihe.
Heute mit Heinz-Jürgen Voß
Ort: Tante Horst (Oranienstraße 45, Kreuzberg)
Zeit: 19:00 Uhr
Biologisches Geschlecht erscheint vielen als „sicher“, als „natürlich“ im Sinne von vorgegeben und unabänderlich. Das ist es nicht. Auch bei den derzeitigen biologischen Konzepten über Geschlecht – genauso wie bei den historischen – handelt es sich um Theorien. Sie sind Resultat einer gesellschaftlichen Ordnung, die zwei Geschlechter unterscheidet – und die in der Bundesrepublik Deutschland noch immer nicht vor menschenrechtsverletzender Gewalt zurückschreckt, wenn es darum geht, eindeutig „weiblich“ oder „männlich“ herzustellen. Heinz-Jürgen Voß arbeitet heraus: Mit den aktuellen biologischen und medizinischen Theorien über Geschlecht sind besser viele Geschlechter erklärbar, als nur zwei oder drei.
Der Protest gegen steigende Mieten, Verdrängung und andere Häßlichkeiten der kapitalistischen Stadtentwicklung verlässt die lokalen Schranken, am 28.9. gibt es einen bundesweiten Aktionstag. In Berlin wird es dazu eine Demo geben.
Hier findet ihr den allgemeinen Berliner Aufruf, ein eigener folgt bald.
Die Demo startet 14 Uhr am Lausitzer Platz, dann: Lausitzer – Reichenberger – Glogauer – Wrangel – Tabor – Schlesische – Skalitzer – Oberbaumbrücke – Warschauer – Revaler – Simon-Dach – Wühlisch – Gärtner – Boxhagener Platz
Kotti-Demonstration // 15.12. // 14 Uhr // Kottbuser Tor
In den letzten Tagen war viel los in Berlin. Temporär konnte ein soziales Zentrum und ein Haus für Flüchtlinge durch eine Besetzung erkämpft werden. Der zweite Versuch die Familie Gülbol zu räumen, konnte erfolgreich abgwendet werden.
Die nächste Kotti-Demonstration wird deswegen sowohl an der Lausitzer Straße 8 vorbeilaufen als auch beim neuen Irving-Zola-Haus. Auch in der Lübbener Straße steht demnächst eine Zwangsräumung bevor. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WBM versucht ein älteres Ehepaar aus ihrer Wohnung zu schmeißen, was die Verdrängungspolitik des Senats deutlich vor Augen führt. Nur ein entschlossener Widerstand kann diese Räumung noch abwenden.
Die Kampagne gegen den zweiten Versuch der Zwangsräumung der Familie Gülbol hatte in den letzten Tagen richtig Fahrt bekommen. Über 70 Institutionen und Einzelpersonen hatten sich zu einer Blockade bekannt. Die Presse berichtete meist positiv, aber vor allem die Nachbar*innen unterstützen die geplante Blockade stark.
Senat und Polizei hatten offenbar keinen Plan wie sie den breiten Widerstand brechen sollten und die Räumung wurde kurzfristig abgesagt. Die offiziele Begründung der Absage wegen „formalen Unklarheiten bei der Zustellung des Räumungstermins“ wirkt vorgeschoben. Nun ist mit einem dritten Versuch zu rechnen. In der Lübbenerstraße droht derweil die Zwangsräumung von zwei Senioren durch die senatseigene Wohnungsbaugesellschaft WBM. Die zwei verhinderten Räumungen in der Lausitzerstraße sind ein klares Zeichen, dass in Berlin Zwangsräumungen nicht mehr einfach stattfinden können. Die Menschen sind zunehmend bereit im Kampf gegen steigende Mieten und Verdrängung zivilen Ungehorsam auszuüben.
Mi. / 12. Dez. / 7.00 Uhr
Lausitzer Str. 8 / Berlin-Kreuzberg / U-Görlitzer Bhf
Am Montag, den 22.10.2012, wurde in der Lausitzer Straße 8 die Zwangsräumung einer Familie durch eine Sitzblockade verhindert. Die Gerichtsvollzieherin musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Dies war die erste erfolgreiche Verhinderung einer Zwangsräumung in Berlin.
Auch der zweite Räumungsversuch am 12. Dezember soll verhindert werden. Hierzu haben sich schon viele NachbarInnen, AktivistInnen, Gruppen, Vereine, KünstlerInnen und PolitikerInnen zu einer Blockade bereiterklärt. Sei auch du dabei!
Seit über 30 Jahren wohnt die Familie Gülbol in der Lausitzer Straße. Vor ein paar Jahren wurde das Haus verkauft und der neue Vermieter André Franell erhöhte direkt die Miete. Die Familie klagte, verlor, versäumte eine Frist und das Gericht gab einer Räumungsklage recht. Sie beschloss aber die Wohnung nicht in aller Stille zu räumen, sondern die Zwangsräumung öffentlich zu machen. Spontan versammelten sich daraufhin 200 Nachbar*innen und stadtpolitische Aktivist*innen am Räumungstermin vor und im Haus. Die Räumung war nicht durchsetzbar.
Verdrängung hat viele Gesichter: Modernisierung, hohe Mieten, Jobcenter zahlt die Miete nicht, Umwandlung in Eigentumswohnungen. Zwangsräumung ist nur die gewalttätigste Art der Verdrängung. Das alles ist kein Naturgesetz, sondern wird von Menschen gemacht. Und kann deshalb auch von Menschen mit kollektivem und solidarischem Handeln geändert werden. Die Verhinderung einer Zwangsräumung ist also ein ganz praktischer Schritt das Recht auf Wohnen gegenüber den Profitinteressen von Wenigen zu verteidigen.
Eine Stadt für alle Menschen wird nicht vom Senat erbettelt, sondern muss erkämpft werden. Gemeinsam mit vielen können wir am 12. Dezember die Räumung ein zweites Mal blockieren und verhindern.
Werdet konkret aktiv gegen Verdrängung!
Kommt zur Blockade am 12. Dezember!
Am 12. Dezember um 9 Uhr wird die Gerichtsvollzieherin erneut versuchen die Familie Gülbol in der Lausitzer Straße zu räumen.
Sagt allen Bescheid und mobilisiert für den zweiten Termin. Diesmal ist mit Polizei zu rechnen. Eine massive Beteiligung an der Blockade ist also notwendig.
Zwangsräumung verhindern
Während in Spanien, Portugal und Italien Millionen Aufrufen zu einem Generalstreik folgten und demonstrierten, hielten sich die Gewerkschaften in Deutschland vornehm zurück. Die deutsche Sozialpartnerschaft zur Aufrechterhaltung des deutschen Kapitalismus hält weiterhin. Immerhin 1000 Menschen demonstrierten allerdings in Berlin gegen die Austeritätspolitik in Südeuropa und erklärten ihre Solidarität mit dem kämpfenden Menschen dort. Auch in anderen Städten kam es zu Aktionen.
Einige Jahre dauert „die Krise“ nun schon, ein Ende in den meisten Ländern noch nicht absehbar. Sie wird dazu benutzt Maßnahmen durchzuführen, die die soziale Lage von vielen Lohnabhängigen weiter verschlechtert. Dabei nimmt Deutschland bei der Durchsetzung dieser Maßnahmen eine zentrale Rolle ein. Gerade hier ist es also wichtig den nationalen Konsens in Frage zu stellen und eine antikapitalistische Perspektive in die Gesellschaft zu tragen.