Am 25.01.20 nach Leipzig, linksunten.indymedia.org verteidigen!

Tag (((i)))

Am 29. Januar 2020 wird die Klage gegen das Verbot von indymedia.linksunten.org vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt. Für den 25. Januar 2020 ruft die Leipziger Soligruppe Linksunten zu Kundgebung und Demonstration auf.

Einige Zeit ist es nun her und lange ist es ruhig geblieben seit im August 2017 eine der bedeutendsten Internetplattformen der radikalen Linken vom Innenministerium verboten und daraufhin von den Betreiber*innen vom Netz genommen wurde.

Seit 2009 begleitete uns linksunten.indymedia.org in unseren täglichen Kämpfen und stellte uns dafür ein geeignetes Medium zur Verfügung. Auf keiner anderen Plattform mit dieser Reichweite im deutschsprachigen Raum war es möglich, sich anonym und sicher auszutauschen, zu berichten und aufzuklären. Keine andere Plattform schaffte es, derart viele Spektren und Bewegungen zu vereinen, die sich aktiv daran beteiligten, linksradikale Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.

Als sich Anfang Juli 2017 die großen Staatschefs zum G20-Gipfel trafen, entfaltete sich dagegen massiver Widerstand, welcher zu einem zeitweisen Kontrollverlust der Sicherheitskräfte führte. Unter anderem als Reaktion auf diesen starken Protest entlud sich in den darauffolgenden Monaten eine schon lange nicht mehr dagewesene Repressionswelle gegen die linke Szene in Deutschland in Form von Hausdurchsuchungen, Öffentlichkeitsfahndungen, langen (Untersuchungs-)Haftstrafen, Hetzkampagnen und Gesetzesverschärfungen. In diesem Kontext sehen wir auch das Verbot von linksunten.indymedia.org.

Dass dies in einer Zeit geschieht, in welcher Rassismus und Faschismus längst wieder salonfähig sind und sich innerhalb der Gesellschaft und im Parlament o ensichtlicher ausbreiten, wundert nicht, sondern hat System. Die große Wut über das Verbot war und ist trotz einiger Unterstützungs- und Solidaritätsaktionen bisher wenig spürbar. Mit dem ausgerufenen Tag (((i))) wollen wir das ändern!

Wir wollen daran erinnern, wie wichtig linksunten.indymedia.org für uns war, wir wollen unsere Wut über das Verbot auf die Straßen tragen und den Feind*innen der Freiheit zeigen, was wir von ihrer Repression halten. Deswegen rufen wir alle Berliner Genoss*innen und Gefährt*innen dazu auf, sich an der bundesweiten Demonstration am 25. Januar 2020 in Leipzig zu beteiligen.

Solicocktails für linke Medienplattform

indymedia Antirepression

Die offizielle After-Hour des Demo-Samstags am 13. Oktober (#unteilbar) findet in der Meuterei, in der Reichenberger Str. 58, statt. Diesmal gibts Soli-Cocktails für Repressionskosten im indymedia.linksunten-Verfahren.

Im Sommer 2017 wurde die linke Nachrichtenplattform zu einem Verein konstruiert und vom Bundesinnenministerium verboten. Die Widerspruchsverfahren gegen das Verbot laufen noch. Die Kosten liegen im oberen fünfstelligen Bereich. Also ran an die Theke!

Einen Veranstaltungsbericht des Arbeitskreis der kritischen Jurist*innen der HU Berlin zu den aktuellen Entwicklungen des Verfahrens findet ihr auf de.indymedia.org. Die kritischen Jurist*innen haben mit einer Rechtsanwältin der Betroffenen gesprochen.

 

Ihr könnt auch ohne Cocktails spenden:

Empfänger: Rote Hilfe OG Stuttgart
IBAN: DE66 4306 0967 4007 2383 13
BIC: GENODEM1GLS
Stichwort: linksunten

Wütend gegen Verbote – Aktionstag anlässlich des Jahrestages der Razzien zum Verbot von linksunten.indymedia.org

linksunten indymedia Aktionstag
linksunten indymedia Aktionstag

Die Soligruppe Unabhängige Medien Freiburg ruft am 25. August anlässlich des ersten Jahrestags des Verbots von linksunten.indymedia.org zu einem internationalen Aktionstag auf. Wir veröffentlichen hier ihren Aufruf. Seid kreativ, laut und wütend gegen Verbote!

Nach den Riots zum G20 von Hamburg begann ein neuer Feldzug des deutschen Staates gegen „die Autonomen“. Zu Beginn der Repressionskampagne verbot das Bundesinnenministerium im Sommer 2017 die linksradikale Medienplattform linksunten.indymedia.org und ließ am 25. August mehrere Wohnungen und das Autonome Zentrum KTS in Freiburg im Breisgau durchsuchen. Seither existiert die Website nicht mehr. Zahlreiche Verfahren laufen gegen die Maßnahmen – der Staat wiederum strengt umfangreiche Ermittlungen gegen vermeintliche kriminelle Vereinigungen nach §129 aus der Region an – Linksunten wurde für sich auf der Basis des Vereinsgesetzes, also verwaltungsrechtlich illegalisiert.

Die Zensur von Indymedia linksunten ist ein weiterer besorgniserregender Schritt in Richtung weniger Freiheiten und mehr Kontrolle. Europaweit werden, wie zuletzt etwa in Frankreich, Netzwerkdurchsuchungs-, Polizei- und Zensurgesetze eingeführt oder verschärft.

Indymedia linksunten, als einst revolutionäres Werkzeug sozialer Bewegungen, verschwand nicht klanglos und wird in der Idee so schnell nicht sterben. Zahllose weitere Repressionsschläge infolge der G20-Proteste zeigten schnell auf, wie sehr Plattformen dieser Qualität fehlen und wie sehr der Staat nicht locker lässt um sich Rächen zu können. Nach der Zensur konnten die Leidtragenden öffentlicher Fahndungsaufrufe der Hamburger Polizei und über 80 Razzien im In- und Ausland nur selten sichtbar aufeinander Bezug nehmen. Im deutschsprachigen Raum wird es auch besonders seit seit der neuen Verschärfung der staatlichen Befugnisse in sozialen Netzwerken immer enger für autonome Medienpolitik im weitesten Sinne.

Eine Repressionssteigerung gegen Linke findet ganz im Einklang mit rechten und rechtspopulistischen Forderungen statt und soll das Kapital vor allgegenwärtigem „Terror“ schützen. Die mit Verboten, Großfahndungen und internationalen Razzien erfolgende Repression hat nach Hamburg eine neue Qualität erreicht. Nach den von den Behörden des Bundes und der Hansestadt provozierten Ausschreitungen vom vergangenen Sommer werden sich verteidigende, emanzipatorische Bewegungen mit Hilfe der meisten „Medien“ zur „schwarzen Gewalt“ hochstilisiert, um den Ausbau polizeistaatlicher Befugnisse zu legitimieren.

Anlässlich des Jahrestages der Razzien in Freiburg wollen wir sichtbar machen, dass wir niemals das Maul halten werden und unsere Solidarität stärker ist als ihre Repression.

Wir rufen solidarische Genoss*innen in Nah und Fern dazu auf mit großen, kleinen, lauten und leisen Aktionen aufzuzeigen, dass Zensur, weitere freiheitsfeindliche Gesetzgebungen und Polizeimaßnahmen von uns weder geschluckt noch unbeantwortet bleiben werden.

Solidarisch gegen Verbote ! Auf die Straßen am 25. August ! DIY Against The State !

Workshop-Tag: G20-Repression und autoritäre Formierung

RepressionSeit einiger Zeit erleben wir eine neue Welle der Mobilisierung gegen linke Politik und zivilgesellschaftliches Engagement. Spätestens mit dem G20-Gipfel machten viele von uns ganz konkret diese Erfahrung, sei es durch massive Polizeigewalt, präventive Gefangennahmen durch die Polizei schon während der Anreise oder die Ausschaltung des Versammlungsrechts in den Tagen selber. Der Versuch der Kriminalisierung legitimen Protests während des Gipfel geht indes weiter und nimmt zunehmend absurde Züge an, wenn wir an die Öffentlichkeitsfahndung oder Anklagen wegen schweren Landfriedensbruchs auf Grund der bloßen Teilnahme an einer Demonstrationen denken.

Aktuell erleben wir eine bedrohliche Verschiebung des öffentlichen Diskurses. Sei es das Verbot von Indymedia-Linksunten, die Verschärfung des §113 im StGB (Polizeischubsgesetz) oder die erneute Extremismusklausel für zivilgesellschaftliche Projekte – Spielräume linker Politik werden systematisch verkleinert und darüber hinaus jede Form sozialen, politischen Engagements und nonkonformen Verhaltens unter Verdacht gestellt.
Unsere Antworten darauf sind bisher ungenügend. Wir wollen einen offenen Diskussionsprozess darüber beginnen, wie diese Entwicklungen zu analysieren sind und vor allem wie wir ihnen entgegen treten können. Welche praktische Perspektive lässt sich in der derzeitigen Situation denken? Wie können wir eine kollektive Antwort finden?

Das einladende Netzwerk trifft sich seit Januar und besteht aus den unterschiedlichsten linken und linksradikalen Gruppen sowie Grundrechts- Aktivist*Innen.

Der Workshoptag ist am 4. März 2018, 10-18 Uhr, im Mehringhof (SfE), Gneisenaustraße 2a

Programm

10:00-10:30 Begrüßung
10:30-11:30 Diskussions-Block „Repressionsbegriff“
11:30-12:00 Gesamtplenum zum Repressionsbegriff
12:00-13:00 Große Pause
13:00-14:00 Diskussions-Block „Grundrechtsdiskurs“
14:00-14:30 Gesamtplenum zum Grundrechtsdiskurs
14:30-15:00 Kleine Pause
15:00-16:30 Praxis-Workshops zu Solidaritätsarbeit; Polizei & Medien; Selbstermächtigung/Out of Action
16:30-17:00 Kleine Pause
17:00-18:00 Abschlussplenum

Workshop-Tag: G20-Repression und autoritäre Formierung

RepressionSeit einiger Zeit erleben wir eine neue Welle der Mobilisierung gegen linke Politik und zivilgesellschaftliches Engagement. Spätestens mit dem G20-Gipfel machten viele von uns ganz konkret diese Erfahrung, sei es durch massive Polizeigewalt, präventive Gefangennahmen durch die Polizei schon während der Anreise oder die Ausschaltung des Versammlungsrechts in den Tagen selber. Der Versuch der Kriminalisierung legitimen Protests während des Gipfel geht indes weiter und nimmt zunehmend absurde Züge an, wenn wir an die Öffentlichkeitsfahndung oder Anklagen wegen schweren Landfriedensbruchs auf Grund der bloßen Teilnahme an einer Demonstrationen denken.

Aktuell erleben wir eine bedrohliche Verschiebung des öffentlichen Diskurses. Sei es das Verbot von Indymedia-Linksunten, die Verschärfung des §113 im StGB (Polizeischubsgesetz) oder die erneute Extremismusklausel für zivilgesellschaftliche Projekte – Spielräume linker Politik werden systematisch verkleinert und darüber hinaus jede Form sozialen, politischen Engagements und nonkonformen Verhaltens unter Verdacht gestellt. Continue reading „Workshop-Tag: G20-Repression und autoritäre Formierung“