§218 minus §219a = Selbstbestimmung?

Antisemitismus, Reichspogromnacht
Der feministische Kampf um körperliche Selbstbestimmung ist immer auch ein Kampf um Paragraphen und juristische Rechte. Ist es also sinnvoll, feministische Kämpfe auf juristischer Ebene zu führen – und wenn ja, wo ansetzen? Referentin Ulrike Lembke sortiert für uns Paragraphenchaos und diskutiert über juristische und feministische Perspektiven auf den legalen Schwangerschaftsabbruch. Einen Schwerpunkt wollen wir auf die Frage legen, ob §218 und §219a verfassungskonform sind. Und ob eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen automatisch einen Zugang zu Abbrüchen garantieren würde. Kann eine Gesetzesänderung die Tabuisierung von Schwangerschaftsabbrüchen auflösen? Studien zeigen, dass ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen nicht zu weniger, sondern nur zu gefährlicheren Abbrüchen führt. Wir fragen, wem wieso dennoch ein Verbot nutzt. Ulrike Lembke ist Professorin für Gender im Recht und Aktivistin.

// 05.03.18 / 19 Uhr
// faq-infoladen / Jonasstr. 40

Erinnern ohne Zeitzeug*innen

Erinnern ohne Zeitzeug*innenMehr als ein halbes Jahrhundert liegen die nationalsozialistischen Verbrechen zurück. Die überlebenden Verfolgten und Opfer sind unterschiedlich mit ihren Erlebnissen umgegangen: Unter ihnen befinden sich solche, die jahrzehntelang für Gedenken und Anerkennung kämpften, sich politisch organisierten oder für Zeitzeug*innen-Gespräche zur Verfügung stehen; es gibt jene, die keinen Fuß mehr nach Deutschland setzten, sich das Leben nahmen oder über das erlittene Leid stets schwiegen; wieder andere veröffentlichten wissenschaftliche Analysen zum NS-Staat oder persönliche Erfahrungsberichte. Alle überlebenden Verfolgten und Opfer wurden nie angemessen finanziell entschädigt und die öffentliche Aufmerksamkeit für ihre Anliegen war in Deutschland lange Zeit gering bzw. ist es mitunter bis heute noch. Mit dieser Situation sind verschiedene Überlegungen verbunden: Wer gilt als „Zeitzeug*in“ und welche Erwartungen sind an diese Personen gerichtet? Was bedeutet es, dass die  überlebenden Verfolgten und Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen zunehmend altersbedingt sterben und beispielsweise nicht mehr als Gesprächspartner*innen oder politisch Handelnde agieren können? Wie können Bildung und Gedenken perspektivisch ohne sie gestaltet werden? Bei der Veranstaltung soll diesen Fragen
nachgegangen werden.

30. Oktober 2017, um 19.30 Uhr im aquarium, in der Skalitzer Straße 6

Erinnern ohne Zeitzeug*innen

Erinnern ohne Zeitzeug*innenMehr als ein halbes Jahrhundert liegen die nationalsozialistischen Verbrechen zurück. Die überlebenden Verfolgten und Opfer sind unterschiedlich mit ihren Erlebnissen umgegangen: Unter ihnen befinden sich solche, die jahrzehntelang für Gedenken und Anerkennung kämpften, sich politisch organisierten oder für Zeitzeug*innen-Gespräche zur Verfügung stehen; es gibt jene, die keinen Fuß mehr nach Deutschland setzten, sich das Leben nahmen oder über das erlittene Leid stets schwiegen; wieder andere veröffentlichten wissenschaftliche Analysen zum NS-Staat oder persönliche Erfahrungsberichte. Alle überlebenden Verfolgten und Opfer wurden nie angemessen finanziell entschädigt und die öffentliche Aufmerksamkeit für ihre Anliegen war in Deutschland lange Zeit gering bzw. ist es mitunter bis heute noch. Mit dieser Situation sind verschiedene Überlegungen verbunden: Wer gilt als „Zeitzeug*in“ und welche Erwartungen sind an diese Personen gerichtet? Was bedeutet es, dass die  überlebenden Verfolgten und Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen zunehmend altersbedingt sterben und beispielsweise nicht mehr als Gesprächspartner*innen oder politisch Handelnde agieren können? Wie können Bildung und Gedenken perspektivisch ohne sie gestaltet werden? Bei der Veranstaltung soll diesen Fragen
nachgegangen werden.

30. Oktober 2017, um 19.30 Uhr im aquarium, in der Skalitzer Straße 6

Die Veranstaltung findet im Rahmen der jährlichen Gedenkkundgebung und antifaschistischen Demonstration in Berlin-Moabit zur Erinnerung an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 statt.

Prozesse der Aufarbeitung – ein erstes Fazit zum Ende des NSU-Verfahrens

NSU

EINLADUNG ZUR PODIUMSDISKUSSION

Demnächst endet der Prozess am Münchener Oberlandesgericht gegen Beate Zschäpe, das verbleibende Mitglied der Kerngruppe des NSU-Netzwerks und vier Unterstützer. Die versprochene lückenlose Aufklärung der Morde des NSU sowie die Untersuchung der Verstrickungen der Behörden in diese rassistische Verbrechensserie sind ausgeblieben.

Um ein erstes Fazit zum baldigen Ende des Verfahrens zu versuchen, haben wir in unserer Broschüre „Prozesse der Aufarbeitung – Ein erstes Fazit zum Ende des NSU-Verfahrens“ die Beiträge und Perspektiven unterschiedlicher Autor*innen versammelt.

Anlässlich der Veröffentlichung der Broschüre veranstalten wir eine Podiumsdiskussion mit einigen der Autor*innen. Zusammen wollen wir über den Stand der Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex und die Leerstellen darin diskutieren, sowie die notwendigen Konsequenzen benennen.

**Auf dem Podium:** Charlie Kaufhold, Juliane Lang, Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş, Forschungsgruppe RechtRaumNSU, Massimo Perinelli (Tribunal ‚NSU-Komplex auflösen‘)

**Wann:** 10.05.2017 (Mittwoch), 19 Uhr

**Wo:** aquarium (Skalitzer Str. 6, neben Südblock) U-Kottbusser Tor

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. Das aquarium ist rollstuhlgerecht.

*ZUR BROSCHÜRE: *

Die Broschüre /„Prozesse der Aufarbeitung – Ein erstes Fazit zum Ende des NSU-Verfahrens“/ vereint Continue reading „Prozesse der Aufarbeitung – ein erstes Fazit zum Ende des NSU-Verfahrens“

Kein Fußbreit den Antifeminist*innen!

AnonMoos, toa267, cc

Diskussion am 25. Januar 2017 um 19 Uhr im Mehringhof (Versammlungsraum).

Der Aufstieg der AfD und die verstärkte Mobilisierungsfähigkeit rechter Bündnisse verlangen nach einer Analyse der geteilten Ideologie und Themenfelder und machen eine breite Diskussion über praktische und theoretische Grundlagen antifaschistischer Politiken notwendig.
Bei der Veranstaltung wollen wir Antifeminismus als Bindeglied rechter und reaktionärer Bündnisse in den Blick nehmen. Reaktionäre und rechte Kräfte vereinen sich in einer Glorifizierung der heterosexuellen Familie und der Diffamierung feministischer Forderungen und Errungenschaften – und es werden Zusammenschlüsse zwischen Einzelpersonen und Gruppen möglich, die noch vor wenigen Jahren politisch undenkbar gewesen wären: Mitglieder der (Frei-)Kirchen, der AfD und CDU/CSU sowie rechten „Bürgergruppen“, LebensschützerInnen, politische Kräften des Konservatismus und der Neuen Rechten und „Männerrechtlern“,  vereinen sich bedenkenlos unter dem Banner des Antifeminismus. Diesen antifeministischen Tendenzen gilt es in der antifaschistischen Theorie und Praxis eine eigenständige Analyse entgegenzustellen.

Referentin Lucy Power wird anhand der vier Themen Erziehung, Reproduktive Rechte, Gender-Mainstreaming und Wissenschaft & Forschung antifeministische Positionen neurechter Bewegungen darstellen. Im Anschluss wollen wir konkret über antifaschistische und feministische (Re-)Aktionen sprechen.

Kein Fußbreit den Antifeminist*innen!

AnonMoos, toa267, cc

Diskussion am 25. Januar 2017 um 19 Uhr im Mehringhof (Versammlungsraum).

Der Aufstieg der AfD und die verstärkte Mobilisierungsfähigkeit rechter Bündnisse verlangen nach einer Analyse der geteilten Ideologie und Themenfelder und machen eine breite Diskussion über praktische und theoretische Grundlagen antifaschistischer Politiken notwendig.
Bei der Veranstaltung wollen wir Antifeminismus als Bindeglied rechter und reaktionärer Bündnisse in den Blick nehmen. Reaktionäre und rechte Kräfte vereinen sich in einer Glorifizierung der heterosexuellen Familie und der Diffamierung feministischer Forderungen und Errungenschaften – und es werden Zusammenschlüsse zwischen Einzelpersonen und Gruppen möglich, die noch vor wenigen Jahren politisch undenkbar gewesen wären: Mitglieder der (Frei-)Kirchen, der AfD und CDU/CSU sowie rechten „Bürgergruppen“, LebensschützerInnen, politische Kräften des Konservatismus und der Neuen Rechten und „Männerrechtlern“,  vereinen sich bedenkenlos unter dem Banner des Antifeminismus. Diesen antifeministischen Tendenzen gilt es in der antifaschistischen Theorie und Praxis eine eigenständige Analyse entgegenzustellen.

Referentin Lucy Power wird anhand der vier Themen Erziehung, Reproduktive Rechte, Gender-Mainstreaming und Wissenschaft & Forschung antifeministische Positionen neurechter Bewegungen darstellen. Im Anschluss wollen wir konkret über antifaschistische und feministische (Re-)Aktionen sprechen.

FÄLLT AUS: 24. November 2016 – Erinnern ohne Zeitzeug*innen

Erinnern ohne Zeitzeug*innen
Leider müssen wir diese Veranstaltung absagen. Über einen Ersatztermin halten wir euch auf dem Laufenden.
Am 24. November wollen wir mit euch diskutieren, wie ein Erinnern ohne Zeitzeug*innen aussehen kann, um 19.30 Uhr im Laika, Emserstraße 131. Die Veranstaltung findet im Rahmen der diesjährigen Gedenkkundgebung zum 9. November statt.
Im Vortrag wird es um die Rolle und Bedeutung von Zeitzeug*innen der nationalsozialistischen Verbrechen in der historisch-politischen Bildung und anti-nationalsozialistischen, emanzipatorischen Erinnerungsarbeit gehen. Folgende Fragen werden dabei leitend sein: Wer genau ist eigentlich Zeitzeug*in, für wen wird der Begriff in Anspruch genommen? Was impliziert der Begriff, welche Erwartungen sind mit ihm verbunden und worin liegen Chancen im Kontakt mit Zeitzeug*innen? Was ändert sich mit dem Sterben der Zeitzeug*innen, also dem Übergang von kommunikativen zu kulturellen Gedächtnisformationen bezüglich der NS-Verbrechen? Und wie werden Bildung und Erinnerungsarbeit ohne Zeitzeug*innen gestaltet bzw. wie könnten sie gestaltet werden?
Erinnern ohne Zeitzeug*innen
Donnerstag, 24. November 2016, 19.30 Uhr
Laika, Emserstraße 131