Veranstaltung: NSU und Gender


Aktuell läuft vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer des NSU, gegen weitere mögliche Unterstützer/innen des Netzwerks wird ermittelt. Hierbei ist auffällig, dass sowohl in der Berichterstattung der Medien zum NSU-Komplex als auch in der Selbstinszenierung von Zeug/innen aus der militanten extremen Rechten vor Gericht auf klischeebehaftete Geschlechterrollen zurück gegriffen wird. Zeug/innen inszenieren sich in ihren Aussagen als naive weibliche „Unschuld vom Lande“ oder männlich-ehrenhafter Kämpfer, der einstmalige Kameraden nicht verrät.
Gemeinsam mit Charlie Kaufhold („In guter Gesellschaft?: Geschlecht, Schuld und Abwehr in der Berichterstattung über Beate Zschäpe“, im Erscheinen) und Juliane Lang (NSU-Watch/Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus) möchten wir diskutieren, inwieweit Fremd- und Selbstinszenierung der militanten extremen Rechten in Einklang oder Widerspruch stehen zur tatsächlichen Einbindung von Männern und Frauen in militant-neonazistischen Netzwerken. Auch wird es darum gehen, in welchem Verhältnis diese Inszenierungen zu gesamtgesellschaftlichen Strukturen und der Auseinandersetzung mit Rassismus in Deutschland stehen.
Für die Zeit der Veranstaltung ist der Raum rauchfrei. Beim anschließenden Tresen gibt es wie immer Cocktails, Bier und Limo. Der Ort ist mit Fahrstuhl zu erreichen.
Projektraum, Hermannstraße 48 am U-Bahnhof Boddinstr. Donnerstag 15. Januar, Beginn 19 Uhr, open end.

Veranstaltung: Rassistische Mobilisierungen in Berlin

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Veranstaltung: Rassistische Mobilisierungen in Berlin
Projektraum, Hermannstraße 48 // (U Boddinstr.)
Donnerstag, 18.12. // 19:00 Uhr
In den letzten Wochen läuft eine erschreckend große rassistische Mobilisierungswelle in Berlin. Jede Woche gehen hunderte Anwohner*innen und Nazis in Marzahn, Buch und Köpenick gegen Geflüchtete auf die Straße. Antifaschistischer Gegenprotest interveniert immer wieder erfolgreich, aber die rechte Mobilisierung läuft weiter. Die Nazis verbreiten massiv ihre Hetze im Internet und arbeiten mit örtlichen, bisher unorganisierten Rassist*innen zusammen.
Eine Person aus Hellersdorf wird über die dortige Situation berichten. Wir schauen auf die Ursachen und Gründe der rassistischen Mobilisierung. Gibt es Zusammenhänge zu den Mobilisierungen in anderen Städten (Pegida, Hogesa)? Was ist die Rolle des Staates bei diesen Mobilisierungen in den letzten Wochen? Wie können wir sie stoppen?
Die Veranstaltung findet im Rahmen des monatlichen *aze-Tresens statt. Nach der Veranstaltung gibt es Limo und Bier, der Ort ist mit Aufzug zu erreichen und barrierearm.

Für eine wirkliche Bleiberechtsregelung für langjährig Geduldete!

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Demonstration am Freitag, 5. Dezember 2014, 14 Uhr, Potsdamer Platz

Die Bundesregierung wird am 3. Dezember einen Gesetzesentwurf mit dem sperrigen Titel „zur Neubestimmung des Bleiberechts und der Aufenthaltsbeendigung“ veröffentlichen. Doch die angekündigte Bleiberechtsregelung für langjährig Geduldete wird so gut wie keinem der Betroffenen zugute kommen. Stattdessen stellt dieses Gesetz die umfassendste Verschärfung des Asylrechts seit 1993 dar. Alle Flüchtlinge im Dublin-Verfahren, die in einem anderen EU-Land registriert sind, sollen in Abschiebungshaft gesperrt werden. Das betrifft gut ein Drittel aller Flüchtlinge.
Geduldete Flüchtlinge in der Geiselhaft der Staatsräson
In Deutschland leben 95.000 Flüchtlinge mit dem Status der „Duldung“, davon über 22.000 schon seit mehr als 10 Jahren. Der Staat will sie abschieben. Er kann dies jedoch nicht, weil es „Abschiebehindernisse“ gibt, etwa weil der Pass fehlt. Seit Jahrzehnten wird ein Krieg gegen die Geduldeten geführt. Ihr Leben soll so unerträglich wie möglich gemacht werden, um sie zur „Mitwirkung“ bei der Passbeschaffung zu erpressen. Sie werden mit Arbeitsverbot und „Residenzpflicht“ belegt, müssen in Lagern wohnen und erhalten gekürzte Sozialleistungen. Sie sind zu einem Vegetieren außerhalb der Gesellschaft verdammt, ohne Chancen und Perspektiven.
 
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Antisemitismus in der Sowjetunion

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Projektraum / Hermannstr. 48 / 2.HH / 2. Stock
20.11.14 / 20 Uhr
Fast pünktlich zum 97. Jahrestag der Oktoberrevolution lädt *aze zur Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus in der Sowjetunion ein. Auf der Veranstaltung wird es einen Input zum Verhältnis des Sowjetstaates zu seinen jüdischen Büger*innen geben. Dieses Verhältnis wandelte sich in der Geschichte stark. So gab es z.B. eine außerordentlich starke Präsenz jüdischer Kommunist*innen in den Reihen der führenden Bolschwiki vor und nach der Revolution. Im Spätstalinismus wurden aber staatlicherseits antisemitsche Verschwörungstheorien verbreitet und Verhaftungswellen von Jüdinnen und Juden durchgeführt. Der Input zeichnet diese Entwicklung nach und versucht einige Erklärungsansätze zu liefern. Dabei wird auch der Umgang des Sowjetstaates mit der Shoah thematisiert.
Danach gibts wie immer leckere Getränke zum schmalen Preis und zu laute Musik. Die Veranstaltung wird rauchfrei und barrierearm durchgeführt. Nach der Veranstaltung darf wieder geraucht werden.

Rape Coach-Auftritt verhindern! Gegen street harassment und Vergewaltigungskultur!

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Das Unternehmen Real Social Dynamics (RSD) bietet Männern Seminare an, in denen diese die Anwendung von sexualisierter Gewalt erlernen. in diesem so genannte Pick up Seminar sollen die Männer lernen Frauen, notfalls auch gegen deren Willen, “abzuschleppen”. Kommendes Wochenende soll ein solches Seminar in Berlin durchgeführt werden. Der Ort ist allerdings noch unklar. Ein solches Seminar besteht aus einem “Theorieteil” und anschließend gehen die Männer auf die Straße und wenden ihr sexistisches Wissen an.
Die “Initiative für Gerechtigkeit bei sexueller Gewalt” mobilisiert zur Verhinderung des Seminars.
Sexisten aufs Maul!
Zum FB-Event der Initiative für Gerechtigkeit bei sexueller Gewalt
Hintergründe zum Unternehmen (Triggergefahr):
http://www.theguardian.com
http://welcometoshoeboxcastle.wordpress.com

76 Jahre nach der Reichspogromnacht. Solidarität mit den Opfern des deutschen Antisemitismus und Rassismus

9.nov14
9. November 2014
Sonntag 14h
Auftaktkundgebung am Mahnmal Levetzowstrasse (U-Bhf Hansaplatz, S-Bhf Tiergarten) in Moabit
Es werden die Überlebenden Vera Friedländer (* 27. Februar 1928) und Andrée Leusink (* 14. Mai 1938 in Frankreich) sprechen.
Vera Friedländers Mutter war Jüdin, ihr Vater Christ. Als Anfang März 1943 ihre Mutter im Rahmen der „Fabrikaktion“ in der Großen Hamburger Straße in Berlin festgehalten wurde, harrte sie als 15-Jährige mit ihrem Vater viele Stunden vor der Gestapo-Sammelstelle aus. Glücklicherweise gelang es, ihre Mutter und die anderen festgenommenen Juden*Jüdinnen wieder freizubekommen. Ihr Vater wurde später wegen „Rassenschande“ in einem Lager bei Merseburg bis zum Kriegsende inhaftiert.
Andrée Leusink (* 14. Mai 1938 in Frankreich) überlebte als verstecktes Kind den Holocaust in Frankreich, wohin sich ihre Eltern vor den Nazis geflüchtet hatten und in der Schweiz. Heute ist sie aktiv in der antifaschistischen Bewegung, darunter den „Child Survivors Deutschland – Überlebende Kinder der Shoah“ und der VVN-BdA Berlin-Pankow.
Anschließend:
Antifaschistische Demonstration zum Mahnmal an der Putlitzbrücke (S-Bhf Westhafen)
Der Aufruf zum 9.November 2014
Die Zeitung zum 9.November 2014 (pdf)
Unterstuetzende Gruppen: Autonome Neukoellner Antifa [ANA], Autonome Antifa Berlin [A2B], Andere Zustaende ermoeglichen [aze], Antifa Friedrichshain [AFH]