Tiermin im Jobcenter

Heute besuchten 10 Tiere das Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg. Drei Tiere verteilten Flyer im Jobcenter an die dort Wartenden. Die Aktion richtete sich gegen die Schikanen des Jobcenters und den Zwang zur Ausbeutung. Die kapitalistische Konkurrenz verschlechtert auch in Deutschland die Lebensbedingungen von immer mehr Menschen, das Jobcenter ist dabei ein ganz zentrales Disziplinierungs- und Einschüchterungsinstrument.
Hier der Flyertext:

Alle Schlaufüchse, Siebenschläfer, Faultiere, Fleißbienen, Nachteulen aufgepasst!

Wir haben genug vom täglichen Terror durch Jobcenter und Arge. Durch Maßnahmen, Drohungen und Kürzungen sollen wir in die Lohnarbeit gepresst werden, wobei der Lohn auch für das mühsam sammelnde Eichhörnchen zu wenig wär. In irgendeiner Firma angekommen, hält sich dort die Chefin wiedermal für den König der Löwen, kommandiert die Arbeitsbienen rum und schreit den Sekretär an. Und weil Hartz IV System und Niedriglohnarbeit angeblich so erfolgreich sind, wird das System nun auch nach ganz Europa exportiert! Wir Faulpelze und Fleißbienen fordern stattdessen: Gebt dem Affen Zucker und lasst uns frei von Arbeitszwang leben! Wir sind keine Hasenfüße! Stattdessen packen wir den Stier bei den Hörnern oder den Tiger am Schwanz: Geht nicht alleine zum Amt. Es gibt rechtliche Beratung und Unterstützung. Wir lassen uns nicht rumschubsen! Organisiert euch und wehrt euch gegen staatlichen Zwang zur Ausbeutung! Hartz IV muss weg!

Community-Organizing – ein Modell für den Mieter_innenkampf

Der Rote Abend lädt ein zu: Community Organizing // 04.06. // 20 Uhr // Zielona Gora (Friedrichshain)

Schon länger wird über gewerkschaftliche Organizingkonzepte kontrovers diskutiert. Jetzt hat der Berliner Politologe Robert Maruschke mit seinem in der Edition Assemblage herausgegebenen Buch „Community Organizing zwischen Revolution und Herrschaftssicherung“ Geschichte und aktuelle Praxis der Stadtteil-Organisierung in Deutschland in die Diskussion gebracht.Am Roten Abend gibt Maruschke einen Überblick über die historischen Wurzeln der Organizing-Konzepte Für die aktuelle Praxis unterscheidet er Organisierungskonzepte, die die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht infrage stellen vom transformatorischen Organizing, das einen antikapitalistischen Anspruch hat.

Mit Mieter_innen der Initiative Fulda/Weichsel, den Regisseur_innen des Film Mietrebellen, der Protagonist_innen der Berliner Mieter_innenkämpfe porträrtiert und Autor_innen des Buches Zwangsräumungen verhindern wollen wir darüber diskutieren, ob Community Organzing ein Modell für die aktuellen Mieter_innenkämpfe sein kann.

Diskussionsveranstaltung mit Robert Maruschke, Autor des Buches Community-Organizing, Regisseur_innen des Films Mietrebellen, Mieter_innen der Initiative Fulda Weichsel und Autor_innen des Buches Zwangsräumungen verhindern.

Roter Abend: Mittwoch, 04. Juni 2014 ab 20 Uhr

Text zur Kritik der deutschen Hegemonie: "In Europa wird deutsch gesprochen"

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In Europa wird deutsch gesprochen“

Ein Text der Gruppe *andere zustände ermöglichen

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Im November 2011 rief CDU Fraktionschef Volker Kauder den Satz „In Europa wird deutsch gesprochen“ in den Saal des CDU-Parteitags. Kauder wollte die deutsche Vormachtstellung in Europa abfeiern und sprach gleichzeitig offen aus, was schon länger klar gewesen sein dürfte: Die Europäische Union ist von einem Projekt der Einhegung Deutschlands zur Basis der Machterweiterung Deutschlands mutiert. Dieser Machtgewinn geht auf Kosten der Menschen in Südeuropa und anderswo vonstatten und ist zudem in dem Kontext der deutschen Geschichte zu sehen. Während in der deutschen Linken über den Sinn und Unsinn von Finanztransaktionssteuer, Verbot von Leerverkäufen, Hochfrequenzhandel, der Einführung von Eurobonds, ESM und ESFSF diskutiert wird, gehört es unserer Meinung nach zur dringlichsten Aufgabe der radikalen Linken, den deutschen Staat und den deutschen Krisennationalismus selbst ins Visier zu nehmen. Denn nicht nur versteht es sich von selbst, aus einer antikapitalistischen Position heraus gegen Standortnationalismus und die Hegemoniebestrebungen von Nationalstaaten zu arbeiten. Auch die alltägliche Zurichtung der Individuen durch staatlichen Institutionen, deren Kontrolle und Gewalt muss entgegengetreten werden, um der kapitalistischen Produktionsweise in die Suppe spucken zu können. Um die Perfidie des deutschen Krisenregimes zu verstehen, gehen wir kurz auf die jüngeren deutschen Großmachtambitionen in Europa ein, beispielhaft anhand von Griechenland, um vor diesem Hintergrund die neue Hegemonie Deutschlands in Europa zu betrachten.

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Kritik der Partizipation

Am 19. Mai sind wir zu einer Podiumsveranstaltung in der HU Berlin eingeladen. Am Lehrbereich für Stadt- und Regionalsoziologie soll Partizipation besprochen werden. Nach einem kurzen Eingangsstatement verläuft die Veranstaltung in Form von Frage-Antwort-Runden mit dem Publikum. Wer Interesse daran hat zu hören und zu diskutieren, warum wir Partizipation für keine weiterbringende Politikform angesichts der bestehenden Verhältnisse halten, ist herzlich eingeladen vorbeizuschauen.
Universitätsstraße 3b // Raum 002 // 18 Uhr

Zwangsräumung blockieren!

mai2014
Der Fa­mi­lie Mo­ha­med S. und Ngo B. mit ihrem 4-​jäh­ri­gen Kind droht am 8. Mai 2014 die Zwangs­räu­mung durch die städ­ti­sche Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft GE­WO­BAG.
Der Räu­mungs­ti­tel wurde im Jahr 2011 er­wirkt und be­zieht sich auf einen 2mo­na­ti­gen Ver­zug der Miet­zah­lung, wel­cher durch die Um­stel­lung auf Grund­si­che­rung ent­stan­den ist. Wei­te­re Miet­schul­den ent­stan­den, weil das Job­cen­ter zu wenig Miete zahl­te, was erst vor dem So­zi­al­ge­richt durch­ge­setzt wer­den muss­te. We­ni­ge Tage vor dem ers­ten Räu­mungs­ter­min im April 2013 pro­tes­tier­te das Bünd­nis „Zwangs­räu­mung ver­hin­dern“ und die GE­WO­BAG setz­te die Räu­mung aus. Im Fol­gen­den wur­den zwi­schen der GE­WO­BAG und Mo­ha­med Ver­ein­ba­run­gen ge­trof­fen. Die Fa­mi­lie hat ihre Miete seit­dem pünkt­lich und re­gel­mä­ßig ge­zahlt. Trotz­dem setzt die GE­WO­BAG nun auf die Räu­mung.
Damit macht sich der Senat nun zum ersten Mal auch direkt und nicht nur vermittelt über die Eigentumsordnung und die Repressionsorgane für Zwangsräumungen verantwortlich.
Kommt zur Blockade!
Do. // 08.​05.​2014 // 8.​00 Uhr // Hof­acker­zei­le 2A
13627 Ber­lin-​Char­lot­ten­burg // U Ja­kob-​Kai­ser-​Platz
Am Dienstag gibt es bereits ein Vor­be­rei­tungs­tref­fen: 6.5., 19 Uhr // Ne­wYorck im Be­tha­ni­en // Ma­ri­an­nen­platz 2A // Kreuz­berg
Gegen Staat, Jobcenter und Zwangsräumungen!

Zwangsräumung blockieren in Charlottenburg!

mai2014

Der Fa­mi­lie Mo­ha­med S. und Ngo B. mit ihrem 4-​jäh­ri­gen Kind droht am 8. Mai 2014 die Zwangs­räu­mung durch die städ­ti­sche Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft GE­WO­BAG.
Der Räu­mungs­ti­tel wurde im Jahr 2011 er­wirkt und be­zieht sich auf einen 2mo­na­ti­gen Ver­zug der Miet­zah­lung, wel­cher durch die Um­stel­lung auf Grund­si­che­rung ent­stan­den ist. Wei­te­re Miet­schul­den ent­stan­den, weil das Job­cen­ter zu wenig Miete zahl­te, was erst vor dem So­zi­al­ge­richt durch­ge­setzt wer­den muss­te. We­ni­ge Tage vor dem ers­ten Räu­mungs­ter­min im April 2013 pro­tes­tier­te das Bünd­nis „Zwangs­räu­mung ver­hin­dern“ und die GE­WO­BAG setz­te die Räu­mung aus. Im Fol­gen­den wur­den zwi­schen der GE­WO­BAG und Mo­ha­med Ver­ein­ba­run­gen ge­trof­fen. Die Fa­mi­lie hat ihre Miete seit­dem pünkt­lich und re­gel­mä­ßig ge­zahlt. Trotz­dem setzt die GE­WO­BAG nun auf die Räu­mung.

Damit macht sich der Senat nun zum ersten Mal auch direkt und nicht nur vermittelt über die Eigentumsordnung und die Repressionsorgane für Zwangsräumungen verantwortlich.

Kommt zur Blockade!

Do. // 08.​05.​2014 // 8.​00 Uhr // Hof­acker­zei­le 2A
13627 Ber­lin-​Char­lot­ten­burg // U Ja­kob-​Kai­ser-​Platz

Am Dienstag gibt es bereits ein Vor­be­rei­tungs­tref­fen: 6.5., 19 Uhr // Ne­wYorck im Be­tha­ni­en // Ma­ri­an­nen­platz 2A // Kreuz­berg

Gegen Staat, Jobcenter und Zwangsräumungen!

Protest gegen Schäuble

„Erst war ich bei den Nazis, danach gings zu den Geburtstagen ins K-Fetisch und ins Blank. Das beste war dann die Sonntagmorgenparty vor dem Berliner Ensemble. Raven gegen die Krise! Der Mai kann kommen.“
Die Infos findet ihr ja auf unserer Seite. Und hier noch ein Schmankerl, der Aufruf der TOP:
„Schäuble ist Mr. Austerity, der Typ der im Interesse des Standorts Deutschland die neoliberale Krisenpolitik der EU vorgibt, und nach dessen Pfeife die Troika tanzt, wenn sie Griechenland Kürzungen und Privatisierungen aufzwingt. Kein ruhiges Hinterland!“

Kein Bock auf deutsches Führen. Protest gegen Schäuble

schäuble_vorneAm 27. April ist der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble zu einer Diskussion unter dem Titel „Die Kunst des Führens“ ins Theater Berliner Ensemble (BE) eingeladen. Die Veranstaltung findet in der Reihe der Cicero-Gespräche statt und folgt auf die Veranstaltung mit Thilo Sarrazin im März. Wir meinen, dass dieser Auftritt Schäubles mit einem Protest an der deutschen Krisenpolitik begleitet werden sollte und laden ein zu einer Gegenkundgebung für alle, die keinen Bock auf Krise, Austerität, deutsche Hegemonie und nationalistische Hetzen haben.

Nachdem schon Thilo Sarrazin versucht hatte, in dem ehemals linken Theater seinen Quatsch los zu werden, legen Cicero und BE noch einen drauf und laden Schäuble zu einem Matinée über “Die Kunst des Führens” ein. Nicht nur der Titel ist angesichts dessen, wofür deutsches Führen steht, purer Zynismus, die ganze Veranstaltung zeigt einmal mehr, an welcher politischen Kultur das Cicero-Magazin und das Brecht-Theater arbeiten. Dessen Intendant Claus Peymann hat die Proteste gegen die letzten Monat verhinderte Sarrazin-Veranstaltung, ebenfalls ein Cicero-Gespräch im BE, als „nazihaftes Gepöbel“ bezeichnet und die Demonstrierenden mit den „Brandstiftern von Hoyerswerda“ verglichen. Er hoffe auch, dass die Aktion den Demonstrierenden mittlerweile „peinlich“ sei [1]. Nix da. Protest gegen Rassismus und Nationalismus bleibt in so einer Situation das einzig richtige. Und hier kommt natürlich auch Schäuble ins Spiel…
Unsere Kritik will sich nicht an der Person Schäuble aufreiben. Wenngleich dieser für die Durchsetzung bestimmter maßgeblicher Politiken sicher nicht unwichtig war, geht es für uns bei dieser Veranstaltung vielmehr um eine allgemeine Kritik daran, wie die Krise aus deutscher Perspektive gesehen wird: Als Versagen einzelner Länder mit einhergehender rassistischer und nationalistischer Hetze; als Resultat schwacher und nicht wettbewerbsfähiger Ökonomien und angeblich schlechten Politikstils. Die dahinter stehende Logik der nationalen und ökonomischen Konkurrenz setzt sich in einer von Deutschland forcierten Krisenpolitik fort, die eine massenhafte Verelendung, ein Zerbrechen gesellschaftlicher Mindeststandars und, wie in Griechenland, eine Faschisierung der Gesellschaft begünstigt. Dies alles wird hierzulande mit kühlem Schulterzucken ignoriert oder sogar als scheinbar leistungsgerecht begrüßt. Schäuble gehört folgerichtig zu den beliebstesten Politikern Deutschlands, bei dem das nationale Interesse in guten Händen zu liegen scheint. Wer sich in den internationalen Verhandlungen so krass durchsetzen kann wie Schäuble, muss zumindest ein kompetenter Führer sein. Die Krise, ihre Politik und deren Folgen sind in Deutschland zwar kaum Widerspruch, stattdessen aber eine galante Sonntagmorgenveranstaltung wert. Das ist leider ebenso eine Tatsache wie die, dass nicht alle Menschen hierzulande in der deutschen Politik eine ehrbare Kunst sehen, die andächtig-interessiertes Lauschen mit anschließendem Applaus verdient.
Wir haben keinen Bock auf die Kunst des Führens:

antinationale Kundgebung statt nationalistischer Propaganda-

Sonntagmorgenparty statt Sparzwang-Schäuble-Gelaber.
Kommt zur Kundgebung: 27.4. // 10 Uhr // Berliner Ensemble, U- und S-Bahnhof Friedrichstraße
[1]
http://www.welt.de/kultur/buehne-konzert/article125395822/Peymann-nennt-…
Ausführlichere Kritik der deutschen Hegemonie im Kontext der kapitalistischen Krise hier: http://aze.blogsport.eu/archives/759